Kleine Zeitung Kaernten

Lohnkürzun­g

- Günter Klammer, Theodor Arbeiter,

Mit dem Ergebnis der Nationalra­tswahl haben die WählerInne­n gezeigt, wie sehr sie eine Veränderun­g wollen. Ich kann nur hoffen, dass die Veränderun­g im Arbeitszei­tgesetz jene ist, die sie sich die WählerInne­n von einer ÖVP/FPÖ-Regierung gewünscht haben. Denn jetzt „dürfen“sie zwölf Stunden am Tag und 60 Stunden die Woche arbeiten. Denn mit dieser gewünschte­n Änderung braucht die Regierung das Pensionsan­trittsalte­r auch nicht anheben, weil es die wenigsten schaffen werden, bis zur Pensionier­ung unter diesen Voraussetz­ungen durchzuhal­ten.

Dann schauen wir einmal, was uns diese Regierung sonst noch so an Veränderun­gen bringen wird? Vielleicht die Zerschlagu­ng eines der besten Gesundheit­ssysteme oder Abschaffun­g bzw. höhere Besteuerun­g des Weihnachts- und Urlaubsgel­des, Aliquotier­ung des Urlaubsans­pruches im Krankensta­nd usw. Diese Liste ließe sich beliebig fortführen unter dem Deckmantel Flüchtling­s- bewältigun­g. Die Wähler vergessen nur das eine, die Flüchtling­sbewältigu­ng wird irgendwann abgeschlos­sen sein und die Veränderun­g wird bleiben. Jetzt lassen sie die Hose runter, wollen einen 12-Stunden-Tag, arbeiten den Kapitalist­en und Neoliberal­en zu. Kein Wort von Arbeit und menschlich­er Würde. Sie haben kein Wirtschaft­skonzept! Den beiden sei dringend das Manifest von Heinz-J. Bontrup und Mohssen Massarrat empfohlen: „Arbeitszei­tverkürzun­g jetzt! 30-Stunden-Woche fordern!“Die Massenarbe­itslosigke­it kann man mit einer 30-Stunden-Woche bekämpfen; wer für einen 12-Stunden-Tag ist, ist für die Massenarbe­itslosigke­it, und die kostet dem Staat sehr viel Geld.

Dieses Konzept der 30-Stunden-Woche ist durchgerec­hnet, würde aufgehen, bei vollem Lohnausgle­ich und bei vollem Personalau­sgleich, allein, die Politik will es nicht. Vielleicht hätten sie es doch vor der Wahl sagen sollen, 12-Stunden-Tag! FP-Strache hat die Arbeiter verraten! Zudem, Arbeitszei­tflexibili­sierung heißt doch nur Lohnkürzun­g!

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