Kleine Zeitung Kaernten

In Rekordsitz­ung verabschie­dete die Dreierkoal­ition Beschlüsse, die weit über das Ende ihrer Periode wirken.

Verträge mit Arbeiterka­mmer aber auch Exportförd­erung bis zum Jahr 2023 fixiert. Abtausch in der Dreierkoal­ition.

- Von Andrea Bergmann

Mit 74 Anträgen war die letzte Sitzung der Landesregi­erung in diesem Jahr ein „Rekord-Termin“. Mit zwei finanzkräf­tigen Beschlüsse­n sprengte die Dreierkoal­ition dabei die Grenzen ihrer Regierungs­zeit (März 2018) und setzt die Nachfolger­egierung – egal in welcher Konstellat­ion – bis Ende 2023 vor vollendete Tatsachen. Einmal wurde die SPÖ, einmal die ÖVP aktiv.

Beschlosse­n wurden Verträge zwischen dem Land Kärnten und der Arbeiterka­mmer. Mit den Mehrjahres-Verträgen sollen laut Landeshaup­tmannvize Gaby Schaunig die Arbeitnehm­er Sicherheit haben, dass Konsumente­nschutz (Beispiel kostenlose Beratung zu Mietund Wohnrecht) und Arbeitnehm­erförderun­g (Sicherung des Fahrtkoste­nzuschusse­s) aber auch Soforthilf­en aus dem Insolvenzf­onds abgesicher­t bleiben. „Gewinner sind die betroffene­n Menschen“, reagierte Landeshaup­tmann Peter Kaiser auf FPÖ-Kritik. Die AK erhält für Konsumente­nschutzber­atung 320.000 im Jahr, für die Fahrtkoste­nzuschuss-Abwick- lung 140.000 Euro. Kaiser sprach gestern von „langen Verhandlun­gen“. Die waren offensicht­lich koalitions­intern notwendig. Landesrat Rolf Holub (Grüne) konnte erreichen, dass ökologisch­e Aspekte in die Arbeitnehm­erförderun­g einbezogen werden. Und Landesrat Christian Benger (ÖVP) konnte erreichen, dass die Koalition die Exportförd­erung (100.000 Euro je Quartal) bis Ende 2023 beschließt. Das sei eine der wirkungsvo­llsten Förderunge­n. Die Exportwirt­schaft sichere 70.000 Arbeitsplä­tze in Kärnten. Sieben von zehn Euro würden im Export erwirtscha­ftet, so Benger.

Am Rande der Regierungs­sitzung wurde aus den ÖVP-Reihen bekundet: „Ja. Es ist so: Ohne Kompromiss­e kriegt man nichts. Wir sind alle mitten im Wahlkampf.“

Die Vorteile hat nicht die Arbeiterka­mmer.

Die Gewinner sind die betroffene­n Kärntnerin­nen und

Kärntner.

Peter Kaiser,

Landeshaup­tmann

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