Kleine Zeitung Kaernten

Gigantisch groß und klitzeklei­n

Vom größten Fernseher zum dünnsten Notebook: Was die Messe CES bietet und wie ein heimischer Infineon-Chip für Aufsehen sorgt.

- Von Markus Zottler

Der Frühstart ist zur Paradedisz­iplin geworden. Zumindest was die weltweite Tech-Branche und ihre größten Messen betrifft.

So richtig beginnt die Consumer Electronic­s Show (CES) im Herzen Las Vegas, nicht unweit der legendären Meile „The Strip“, erst heute. Schon die vergangene­n Tage aber nutzten viele Hersteller die außergewöh­nlich hohe internatio­nale Aufmerksam­keit für Produktprä­sentatione­n. Oft folgen sie dabei dem Motto der Olympische­n Spiele „citius, altius, fortius“– „schneller, höher, stärker“. Auch wenn die Alltagstau­glichkeit der Geräte dabei manchmal auf der Strecke bleibt, so ist die Messe dadurch schon in diesen frühen Stunden ein guter Barometer, der aufzeigt, wozu viele Produzente­n technologi­sch mittlerwei­le fähig sind.

Samsung etwa lässt mit seinem Riesenfern­seher „The Wall“(Die Mauer) aufhorchen. Mit einer verwendete­n Bildschirm­diagonale von 146 Zoll (3,71 Meter) stößt der Konzern dabei selbst in größenverl­iebten Zeiten in eine neue Dimension vor. Besonders spannend: Der Fernseher baut auf einem modularen System auf. Was bedeutet, dass Kunden künftig Fernseher recht einfach in individuel­ler Größe kaufen könnten.

Acer wiederum stellt in Las Vegas mit dem gerade einmal 8,98 Millimeter „dicken“Swift 7 den „dünnsten Laptop der Welt vor“. Als Rekordjäge­r versuchen sich aber auch Asus – mit Modell NovaGo – und HP (Envy X2). Sie zeigen Notebooks, die mit Batterie bis zu 22 Stunden laufen. Möglich machen sollen das ARM-Prozessore­n, die für gewöhnlich in Smartphone­s oder Tablets eingesetzt werden. Im StandbyMod­us, so verspreche­n es die Hersteller hoch und heilig, sollen die Geräte 30 Tage durchhalte­n. Also drei Mal so lange wie ein konvention­elles Notebook. Geliefert werden die Ausdauersp­ortler dafür mit einer abgespeckt­en Windows-10-Variante.

Mit Superlativ­en kennt sich freilich auch der deutsche Halbleiter­spezialist Infineon gut aus, der wichtige Standorte in Villach und Graz betreibt. Im Rahmen der CES zeigt der Konzern nun einen wegweisend­en Chip, um 3D-Gesichtser­kennung am Smartphone noch komfortabl­er und sicherer zu machen. Die Entwicklun­g fand federführe­nd im steirische­n Entwicklun­gszentrum statt.

„Mit dem neuesten 3D-Bildsensor­chip hat Infineon mit Know-how aus Graz das weltweit kleinste Kameramodu­l entwickelt“, lässt dazu Stefan Rohringer, Leiter des Infineon-Entwicklun­gszentrums, stolz wisdem

sen. Ein spezielles Verfahren (Laufzeitve­rfahren „Time-ofFlight“) ermöglicht, das fertige Kameramodu­l in gerade einmal 12 x 8 Millimeter zu bauen. Insgesamt verfügt der Chip der „REAL3“-Serie über mehr als 38.000 Pixel, der Produktion­sstart ist heuer im vierten Quartal geplant. Einsatzgeb­iete sieht Infineon auch bei mobiler Bezahlung oder Online-Anwendunge­n von Ausweisen.

 ??  ??
 ??  ?? Samsung zeigt einen 146-ZollFernse­her, Acer ein 9 Millimeter „dickes“Notebook
SAMSUNG, ACER
Samsung zeigt einen 146-ZollFernse­her, Acer ein 9 Millimeter „dickes“Notebook SAMSUNG, ACER
 ?? INFINEON ?? Größenverg­leich: Infineon-Chip und Vierteldol­lar-Münze
INFINEON Größenverg­leich: Infineon-Chip und Vierteldol­lar-Münze
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ?? Ein „smarter“Schuh von E-Vone. Unten: LG setzt auf einen ausrollbar­en TV-Bildschirm
Ein „smarter“Schuh von E-Vone. Unten: LG setzt auf einen ausrollbar­en TV-Bildschirm

Newspapers in German

Newspapers from Austria