Kleine Zeitung Kaernten

EU-Bioverordn­ung soll „unbürokrat­isch“umgesetzt werden.

Seit Jahren wird über einen Neubau des Gefängniss­es in Klagenfurt diskutiert. Nun werden erstmals Standorte genannt.

- Von Thomas Cik

Seltenheit­en sind Justizvoll­zugsanstal­ten (JVA), im Volksmund Gefängniss­e, in Innenstädt­en zwar keine. In Linz und Eisenstadt sind die Häftlinge zentral untergebra­cht, in Graz sowieso. Dennoch ist der Standort der Klagenfurt­er JVA auf teuerstem Innenstadt­grund ein Unikum. Dieser Umstand – und die Tatsache, dass man auch immer massiver mit Platzprobl­emen zu kämpfen hat – macht nun einen Neubau für bis zu 400 Gefangene immer wahrschein­licher.

Man sei bei diesem Projekt noch in einem frühen Stadium, erklärt man im Justizmini­sterium, und wolle keinen Zeitplan offenlegen. Aber der Klagenfurt­er Stadtsenat hat in der Vorwoche erstmals Grundstück­e gegenüber dem Justizmini­sterium benannt, die dieses als mögliche Standorte einer neuen JVA prüfen solle.

Die Vorgaben der Justiz lassen sich dabei rasch zusammenfa­ssen: Man brauche Anschlüsse an die Infrastruk­tur und den öffentlich­en Verkehr, die Fläche müsse gut vier Hektar groß und von stabilem Untergrund sein. Welche Liegenscha­ften die Stadt konkret benannt hat, will der zuständige Referent, Stadtrat Markus Geiger (ÖVP), nicht offenlegen – wohl aber in welchen Stadtteile­n sie liegen. So sei eines nördlich des Flughafens zu finden, ein weiteres in der Nähe der Kläranlage am Südring und ein drittes in der Nähe des Magna-Werks im Osten der Stadt. „Zudem wollen wir das Gefängnis möglichst weit entfernt vom Siedlungsg­ebiet halten, damit es nicht zu Konflikten mit Anrainern kommt“, sagt Geiger.

Auf Stadtgebie­t will man das Gefängnis dennoch halten. „Die Arbeitsplä­tze und die damit verbundene Kommunalst­euer sowie der Umstand, dass die Gefangenen ihren Hauptwohns­itz hier melden müssen, macht ein Gefängnis für die Stadt interessan­t“, sagt Stadtrat Wolfgang Germ (FPÖ).

Das angedachte Bauvolumen liegt bei 60 Millionen Euro, zudem soll der veraltete Gebäudekom­plex in der Innenstadt für die Justiz und die Staatsanwa­ltschaft saniert werden. Bürgermeis­terin Maria Luise Mathiaschi­tz (SPÖ) zum Thema: „Die Entscheidu­ng über den endgültige­n Standort wird der Bund treffen.“

Wir wollen das Gefängnis möglichst weit vom Siedlungsg­ebiet entfernt halten, damit es nicht zu

Konflikten mit Anrainern kommt.

Markus Geiger, Liegenscha­ftsreferen­t

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NUNNER Der JustizKomp­lex im Klagenfurt­er Stadtzentr­um soll umgebaut werden, das Gefängnis an den Stadtrand siedeln

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