Kleine Zeitung Kaernten

Philipp Hainz leitet das Bleiburger Faschingsk­abarett seit der Gründung vor 25 Jahren.

Philipp Hainz leitet das Bleiburger Faschingsk­abarett seit der Gründung vor 25 Jahren. Es zählt zu den beliebtest­en in Kärnten.

- Von Daniela Grössing

Niemand

hat vor 25 Jahren damit gerechnet, dass das Bleiburger Faschingsk­abarett solche Dimensione­n annehmen würde. „Am Anfang hatten wir zwei bis drei Sitzungen mit je hundert Leuten. Die Musik wurde von einer Quetsch’n und einer Gitarre zugesteuer­t“, erinnert sich Philipp Hainz. Er war vor 25 Jahren federführe­nd bei der Gründung des Faschingsk­abaretts und hatte von Anfang an die Gesamtleit­ung über.

Mittlerwei­le arbeiten 60 Akteure beim Kabarett, das die Kulturinit­iative Bleiburg ins Leben gerufen hat. Vor wenigen Jahren musste man in einen größeren Veranstalt­ungsraum, in das Grenzlandh­eim Bleiburg, umziehen. Der Andrang wurde zu groß.

Schon seit Weihnachte­n sind alle Karten für die Faschingss­itzungen, die ohne Garde und Prinzenpaa­r auskommt, restlos ausverkauf­t. Aus Quetsch’n und Gitarre ist mittlerwei­le eine elfköpfige Musikcombo geworden, bei denen die bekannten Jazzer Toncˇ Feinig und Stefan Thaler mitwirken.

Bekannt

ist „Fipo“, wie man Philipp Hainz nennt, durch minutenlan­ge Reime auf der Bühne. Gerne schlüpft er bei seinen Sketchen in Berufsroll­en, wie die eines Polizisten, Arztes, Bauers oder Maurers, denn „die besten Witze schreibt das Leben selbst“.

Er macht daher während des ganzen Jahres fleißig Notizen. Bereits ab August wird konkret über Faschingsn­ummern nachgedach­t. An seinen Texten schreibt er drei bis vier Wochen. „Ich verändere die Reime aber immer wieder. Auch noch nach der ersten Probe vor Publikum. Erst dann erkennt man, ob die Witze auch ankommen“, sagt Hainz, der betont, dass die Leute hinter der Bühne genau so wichtig sind, wie jene auf der Bühne, die den Applaus kassieren. Auch

seine Familie hat die Leidenscha­ft für die fünfte Jahreszeit gepackt. Frau Helga macht die Kostüme, Tochter Magdalena (28) die Maske und Johanna (25), die eine Wiener Schauspiel­schule besucht hat, übernimmt in diesem Jahr erstmals gemeinsam mit Michael Stöckl, der hauptveran­twortlich für Texte und Ideen beim Bleiburger Faschingsk­abarett ist, die Regie.

Besonders stolz ist Hainz aber auch auf seine drei Enkelkinde­r Levi und die erst wenige Tage alten Zwillinge Timo und Fabian. Sooft es die Zeit erlaubt, schlüpft Hainz in die Rolle des Opas. Wenn er nicht auf der Bühne steht, leitet er seit 30 Jahren den Familienbe­trieb „Der Zwick“in Bleiburg, der Fenster, Türen und Eisenwaren anbietet. Er ist außerdem der Präsident des Lions Club Bleiburg.

Dem Bleiburger Faschingsk­abarett möchte er noch einige Jahre als Gesamtleit­er treu bleiben: „Wir sind derzeit so eine tolle Truppe. Ich möchte schauen, dass sie zusammenbl­eibt.“

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TRAUSSNIG Scheinbar mühelos spricht Philipp Hainz in seinen Auftritten beim Bleiburger Faschingsk­abarett minutenlan­g in Reimen. Morgen ist die Premiere

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