Kleine Zeitung Kaernten

Die Route führt jetzt nach Spanien

- Die zweite große Die EU plant

braltar liegen zwischen der marokkanis­chen und der spanischen Küste nur 14 Kilometer. Weiter östlich, auf der Höhe der Küstenstäd­te Almería oder Alicante, befinden sich zwischen Nordafrika und Spanien 200 bis 300 Kilometer Wasser.

Marokko wie Algerien gelten zwar als enge europäisch­e Verbündete. Der Westen rüstete sogar Armee, Grenzschut­z und Küstenwach­e dieser Länder auf. Doch in der algerische­n Volksrepub­lik von Regime-Chef Abd al-Aziz Bouteflika wie auch im marokkanis­chen Reich von König Mohammed grassieren Willkür und Korruption, was sich auch bei der Grenzsiche­rung bemerkbar macht, die ziemlich lückenhaft ist.

Und noch ein Trendwechs­el zeichnet sich in Spanien ab: Marokko und Algerien sind nicht nur Transitlän­der, sondern werden zu den wichtigste­n Herkunftsl­ändern der Migration. Es kommen immer mehr junge Algerier und Marokkaner nach Europa. Im Jahr 2017 stellten sie schon mehr als 40 Prozent der in Spanien ankommende­n Bootsmigra­nten. Ein Indiz dafür, dass die Frustratio­n der jungen Generation in diesen Ländern wächst. Wirtschaft­liche Perspektiv­losigkeit und fehlende Freiheiten treiben die jungen Menschen nach Europa.

Flüchtling­sgruppe stammt aus den westafrika­nischen Armutsländ­ern südlich der Sahara: Elfenbeink­üste, Guinea, Gambia, Kamerun, Burkina Faso, Mauretanie­n und Mali. Dort in Westafrika, wo sich einige der ärmsten Staaten der Welt befinden, ist gleichfall­s keine Besserung in Sicht. Auch immer mehr syrische Flüchtling­e, die früher vor allem über die benachbart­e Türkei und Griechenla­nd kamen, schlagen sich bis ins ferne Spanien durch. Sie machen knapp zehn Prozent der dorthin gelangende­n Migranten aus. Die Syrer müssen dazu ganz Nordafrika durchquere­n, ein über 6000 Kilometer langer Landweg, der durchs Bürgerkrie­gsland Libyen führt, um dann von Marokko aus spanischen Boden zu erreichen.

währenddes­sen, in Libyen festsitzen­de Migranten möglichst schnell in Sicherheit zu bringen. Bis Ende Februar sollen in Zusammenar­beit mit Partnerorg­anisatione­n deutlich mehr Menschen aus den dortigen Lagern evakuiert werden als in den Jahren zuvor. „Aufgrund einer neuen Partnersch­aft mit der Afrikanisc­hen Union und den Vereinten Nationen rechnen wir damit, bis Ende Februar 10.000 Menschen zu evakuieren“, sagte die EUAußenbea­uftragte Federica Mogherini der „Welt“. Dafür sollen 100 Millionen Euro zusätzlich zur Verfügung gestellt werden. Die Zustände in den Lagern, vor allem in von Milizen geführten Gefängniss­en, gelten als menschenun­würdig.

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Spanien: Küstenwach­e rettete Migranten

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