Achtung, Geldfalle!
Immer öfter geraten Ältere ins Visier Krimineller, die ihnen mit Anrufen und E-Mails Erspartes aus der Tasche ziehen. So schützen Sie sich vor Betrügern.
Telefon und Internet können in der Hand von Kriminellen zu gefährlichen Waffen werden. Auf einem Schlag verlieren die Opfer oft viel Geld. Die Gauner sind wandlungsfähig, ihre Methoden raffiniert. Zu oft gelingt es ihnen, das Vertrauen der Menschen zu erschleichen – nicht zuletzt dank gefinkelter Rhetorik.
So haben Anrufer, die sich als Kriminalisten ausgaben, erst dieser Tage eine Pensionistin in St. Kanzian als Lockvogel „angeworben“. Um Betrüger zu überführen, musste die Frau aber eigenes Geld in die Türkei schicken. Jetzt ist sie mehrere Tausend Euro los. „Das ist einer der ersten Fälle dieser Art in Kärnten“, sagt Mario Nemetz von der Pressestelle des Landespolizeikommandos. „In Deutschland und der Schweiz gibt es schon Tausende solcher Betrügereien.“
Die Spuren führen meist in Callcenter in der Südtürkei. Die kriminellen Banden bedienen sich dabei häufig junger Türken, die in Deutschland aufgewachsen sind und perfekt deutsch sprechen.
Ihre Opfer finden die Kriminellen über Telefonbücher. „Sie suchen altmodische Vornamen, die auf ein höheres Alter schließen lassen“, erklärt ein Betrugsermittler. „In langen Telefonaten gelingt es den Gaunern häufig, das Vertrauen der älteren Menschen zu gewinnen und ihnen Geld herauszulocken.“
Gottlieb Türk, Leiter des Landeskriminalamts, warnt: „Ein gesundes Misstrauen ist notwendig, um im Dschungel des Internets nicht das Opfer von Betrügern zu werden.“Er erinnert daran, dass man im „normalen Leben“vorsichtiger sei: „Niemand kommt auf die Idee, einem Wildfremden auf offener Straße die Daten der Bankomatkarte zu geben.“