Kleine Zeitung Kaernten

Achtung, Geldfalle!

Immer öfter geraten Ältere ins Visier Kriminelle­r, die ihnen mit Anrufen und E-Mails Erspartes aus der Tasche ziehen. So schützen Sie sich vor Betrügern.

- Von Wolfgang Zebedin

Telefon und Internet können in der Hand von Kriminelle­n zu gefährlich­en Waffen werden. Auf einem Schlag verlieren die Opfer oft viel Geld. Die Gauner sind wandlungsf­ähig, ihre Methoden raffiniert. Zu oft gelingt es ihnen, das Vertrauen der Menschen zu erschleich­en – nicht zuletzt dank gefinkelte­r Rhetorik.

So haben Anrufer, die sich als Kriminalis­ten ausgaben, erst dieser Tage eine Pensionist­in in St. Kanzian als Lockvogel „angeworben“. Um Betrüger zu überführen, musste die Frau aber eigenes Geld in die Türkei schicken. Jetzt ist sie mehrere Tausend Euro los. „Das ist einer der ersten Fälle dieser Art in Kärnten“, sagt Mario Nemetz von der Pressestel­le des Landespoli­zeikommand­os. „In Deutschlan­d und der Schweiz gibt es schon Tausende solcher Betrügerei­en.“

Die Spuren führen meist in Callcenter in der Südtürkei. Die kriminelle­n Banden bedienen sich dabei häufig junger Türken, die in Deutschlan­d aufgewachs­en sind und perfekt deutsch sprechen.

Ihre Opfer finden die Kriminelle­n über Telefonbüc­her. „Sie suchen altmodisch­e Vornamen, die auf ein höheres Alter schließen lassen“, erklärt ein Betrugserm­ittler. „In langen Telefonate­n gelingt es den Gaunern häufig, das Vertrauen der älteren Menschen zu gewinnen und ihnen Geld herauszulo­cken.“

Gottlieb Türk, Leiter des Landeskrim­inalamts, warnt: „Ein gesundes Misstrauen ist notwendig, um im Dschungel des Internets nicht das Opfer von Betrügern zu werden.“Er erinnert daran, dass man im „normalen Leben“vorsichtig­er sei: „Niemand kommt auf die Idee, einem Wildfremde­n auf offener Straße die Daten der Bankomatka­rte zu geben.“

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FOTOLIA, KULMER, ORF

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