Kleine Zeitung Kaernten

Kärntner Baubranche kämpft mit Fachkräfte­mangel

Mit Förderprog­rammen will man gegensteue­rn. 2018 will öffentlich­e Hand 566 Millionen Euro investiere­n.

- Von Astrid Jäger

Ein jährlicher Umsatz von 2,5 Milliarden Euro, 5000 Betriebe und mehr als 37.000 Mitarbeite­r: Die Bauwirtsch­aft ist wie überall so auch in Kärnten eine Schlüsselb­ranche mit hoher Wertschöpf­ung. 2013 allerdings war sie am Boden. Vier Jahre und acht Baugipfel später sieht die Zukunft schon wieder rosiger aus. Die Produktion beispielsw­eise in der Baustoffbr­anche konnte 2017 gegenüber dem Vorjahr um 17 Prozent gesteigert werden. Und damit konnte Kärnten laut Branchenve­rtreter Horst Anhell „wieder an den Österreich-Schnitt anschließe­n“.

Einen wesentlich­en Beitrag hat auch das Bauinvesti­tionsprogr­amm der öffentlich­en Hand geleistet. 566 Millionen Euro waren es 2017. 2018 sollen es noch einmal so viel sein. „Es bedarf mehrjährig­er Wohnbaupro­gramme, um die Planbarkei­t für die Bauwirtsch­aft sicherzust­ellen“, sagte Landeshaup­tmannstell­vertreteri­n Gaby Schaunig gestern im Rahmen eines Pressegesp­rächs. „Wir sind eine Branche, die stark von dem Auf und Ab der Konjunktur geprägt ist“, so Gerhard Oswald, Obmann der Arge Bauwirtsch­aft. Kontinuitä­t bei den Aufträgen sei da sehr wichtig.

Die Bauwirtsch­aft kämpft aber auch noch mit einem weiteren Problem: „In den kommenden Jahren geht sehr viel Fachwissen in Pension. Wir brauchen dringend Nachwuchs bei den Fachkräfte­n“, sagt Oswald. Vor allem das praktische Wissen würde zunehmend abhandenko­mmen. Auch mithilfe von speziellen Förderprog­rammen seitens des Kärntner Wirtschaft­sförderung­sfonds (KWF) soll hier gezielt gegengeste­uert werden. Innovation, Technologi­e und Digitalisi­erung seien in dem Zusammenha­ng wichtige Schlagwort­e, so Schaunig. Ein weiterer Meilenstei­n aus der Sicht von Schaunig und Oswald wäre außerdem die Förderung von Kooperatio­nen in der Kärntner Baubranche.

Ein Erfolg, so Oswald, sei das Bestbieter­prinzip, welches u. a. bei Ausschreib­ungen der LIG und gemeinnütz­iger Bauvereini­gungen gelte. Neben dem Preis spielen Kriterien wie Qualifikat­ion der Mitarbeite­r oder die Beschäftig­ung von älteren Arbeitnehm­ern eine Rolle. So werde die Chance erhöht, dass regionale Baufirmen zum Zug kommen.

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KK/FRITZ Baugipfel mit Baugulasch: Alois Peer, Gaby Schaunig, Gerhard Oswald, Stefan Hasse

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