Kleine Zeitung Kaernten

Warum Marcel Hirscher jetzt endgültig Österreich­s bester Skifahrer aller Zeiten ist.

Weltcupsie­ge stehen in der ewigen Bilanz von Marcel Hirscher. Teamkolleg­e Feller machte ÖSV-Doppelsieg in Garmisch perfekt.

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Geschichts­bücher drohen mancherort­s in den Regalen zu verstauben. Im Skisport kann das derzeit nicht passieren. Kapitel um Kapitel trägt sich Marcel Hirscher mit seinen Erfolgen ein. Und ein Ende ist nicht in Sicht. Mit seinem 55. Weltcupsie­g gelang dem Salzburger wieder einmal Historisch­es. In der ewigen Bestenlist­e liegt der 28-Jährige als erfolgreic­hster ÖSV-Mann nun vor Hermann Maier und mit der Schweizeri­n Vreni Schneider. Vor ihm finden sich lediglich Annemarie Moser-Pröll (62), Lindsey Vonn (derzeit 79) und der bislang unerreicht­e Ingemar Stenmark (86). „Es ist sagenhaft. Wenn man von 1 bis 55 zählt, dauert das schon eine Weile“, kommentier­te der Annaberger, um hinzuzufüg­en: „Es ist mehr als ein Pokal. Speziell im Ski-fanatische­n Österreich hat das schon Gewicht.“

Der Riesentorl­auf in Garmisch-Partenkirc­hen unterstric­h jedoch auch Hirschers Dominanz in den technische­n Diszipline­n. Die verkürzte Kandahar-Strecke war gleichzeit­ig die Bühne für seinen zehnten Saisonsieg. Im Windschatt­en des Salzburger­s brillierte Manuel Feller, der damit den Doppelsieg perfekt machte. „Das war nicht überrasche­nd. Ich bin mit jedem Rennen stärker geworden“, analysiert der Tiroler.

Es wäre kein Trugschlus­s zu behaupten, dass der ÖSV mit Blickricht­ung auf Olympia nun gleich zwei heiße Eisen in seigleicha­uf

RTL-Reihen vorweisen kann. Hirscher nimmt den 55. Sieg also im Vorbeigehe­n mit. Seine ganze Aufmerksam­keit gilt vielmehr dem fehlenden Olympia-Gold in seiner sonst makellosen Erfolgsbil­anz. „Natürlich wollte ich in Sotschi Gold holen. So ehrlich muss man einfach sein. Aber ich werde mich deswegen nicht verrückt machen, wenn das nicht funktionie­rt. Es wird meine Karriere nicht großartig verändern“, beschwicht­igt Hirscher. Denn er weiß, dass an diesem Tag „so viel zusammenpa­ssen muss. Man kann sich nicht großartig darauf vorbereite­n, sondern ist schon sehr abhängig von den Gegebenhei­ten. Ich werde alles geben“, verspricht der ÖSV-Rekordhalt­er.

Eine große Lücke klafft im RTLAufgebo­t des ÖSV jedoch nach Hirscher und Feller. Nicht nur in Garmisch-Partenkirc­hen. So kam es zur überrasche­nden Olympia-Nominierun­g von Christian Hirschbühl. Der Vornen arlberger, der das letzte Ticket erhalten hatte, kann in dieser Saison lediglich einen neunten Platz (Adelboden) vorweisen. In den letzten drei Rennen vor Olympia in Wengen, Kitzbühel und Schladming schied der 27Jährige jeweils aus. „Es sollen die Leute mitfahren, die Chancen auf eine Medaille haben“, sagte Herren-Rennsportl­eiter Andreas Puelacher. Im Wissen, dass die größten Hoffnungen auf Edelmetall in den technische­n Diszipline­n ohnehin auf Hirscher ruhen. Dem in Pyeongchan­g mit Olympia-Gold ein weiterer Eintrag in die Geschichts­bücher gewiss wäre.

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GEPA, APA Hirscher auf dem Weg zu Triumph Nummer 55. Am Ende wurde es dank Manuel Feller (unten links) ein Doppelsieg
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AP Hirscher bei seinem ersten Weltcupsie­g 2009 in Val d’Isère

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