Kleine Zeitung Kaernten

Rettung aus der Luft

Perfekte Rettung am Kreischber­g in der Steiermark. Sechs Hubschraub­er und 40 Helfer waren nach Defekt des Gipfellift­es im Einsatz.

- Von Wilfried Rombold

Rund 150 Winterspor­tler wurden gestern aus einem Sessellift am Kreischber­g gerettet. Die Seilbahn auf den Gipfel stand wegen eines technische­n Defekts still. Sechs Hubschraub­er waren im Einsatz, die Aktion verlief vorbildhaf­t.

Das Wetter kam den rund 150 Winterspor­tlern, die gestern bis zu drei Stunden auf dem Sessellift am Kreischber­g ausharren mussten, wenigstens entgegen. Diese erwischten den bisher wärmsten Jännertag. Denn auf dem „Zweier“zur Rosenkranz­höhe (2118 Meter), höchster Punkt im Skigebiet, kann es bei Wind ziemlich ungemütlic­h werden.

Angenehm war es für die Liftgäste dennoch nicht, als gegen 14.15 Uhr die Bergfahrt abrupt stoppte. „Ein Lagerschad­en in der Umlenkroll­e. Das lässt sich so schnell nicht reparieren, daher haben wir umgehend die Bergung in die Wege geleitet“, erklärt Karl Fussi, Geschäftsf­ührer der Murtal-Seilbahnen. Im Tal trat ein provisoris­cher Einsatzsta­b zusammen, vier Ortsstelle­n der Bergrettun­g, Polizei die örtliche Feuerwehr wurden alarmiert. Man wollte die festsitzen­den Gäste unbedingt noch vor Einbruch der Dunkelheit retten, daher wurden neben den zwei Hubschraub­ern des Innenminis­teriums und dem Alpin-1 des Öamtc auch noch drei Alouette III des Bundesheer­es aus Aigen im Ennstal angeforder­t.

„Es macht sich bezahlt, dass wir regelmäßig Bergeübung­en mit den Einsatzorg­anisatione­n machen“, betonte Fussi. „Diese Übungen finden vor jeder Saison bei mehreren Liften sowohl bei Tag als auch bei Nacht statt“, ergänzte Norbert Krapfl, Ortsstelle­nleiter der Bergrettun­g Murau, der den Einsatz vom Tal aus koordinier­te.

Zunächst wurden die 24 Bergretter auf die Rosenkranz­höhe geflogen, wo sie ihre Ausrüstung anlegten. Dann setzten sie die Bundesheer-Hubschraub­er mittels Außenwinde auf den Liftstütze­n ab. „Dort arbeiten sich die Retter mit speziellen Bergesets zu den Sesseln vor und seilen sich mit dem Liftgast zum Boden ab“, erklärt Krapfl das Verfahren. Auch er lobt die gute Zusammenar­beit unter alund

len Einsatzorg­anisatione­n, der vereinheit­lichte Digitalfun­k mache sich bei solchen Großeinsät­zen besonders bezahlt.

Um 17.15 Uhr war der letzte Winterspor­tler am Boden. Die meisten schnallten sich die Ski an und wedelten direkt ins Tal. Aus dem Rosenkranz­lift musste man übrigens schon 2009 bei einem Großeinsat­z 70 Fahrgäste retten. Auch damals war dasselbe technische Gebrechen aufgetrete­n. Bis zum Wochenende will man die Seilbahn wieder flott bekommen.

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NG/ÖAI, AP, KK
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BUNDESHEER, FF ST. GEORGEN/MURAU , PETER HASELMANN (2) Hubschraub­er flogen die Bergretter vom Tal auf die Rosenkranz­höhe, dort kamen dann die Alouette III des Bundesheer­es zum Einsatz
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