Eine Ärztin für die Kleinsten
Anna Posod (30) wurde in Innsbruck „sub auspiciis“promoviert. Ihr Schwerpunkt ist die Kinderheilkunde.
Blumen in der Hand, einen besonderen, neuen Ring am Finger und ein strahlendes Lächeln trug Anna Sophie Posod gestern im Gesicht. Dazu klickten die Kameras. Die junge Klagenfurterin war für ihre besonderen Leistungen während des Studiums an der Medizinischen Universität Innsbruck ausgezeichnet worden: Sie wurde „sub auspiciis“zur Doktorin promoviert.
Bundespräsident Alexander van der Bellen steckte der Kärntnerin den erwähnten Ring an den Finger. Er hob die Fähigkeiten hervor, die es für solch eine Leistung brauche: „Diese Mischung aus Intelligenz, Hartnäckigkeit, wissenschaftlicher Neugier, der Fä- higkeit, Sackgassen zu erkennen und wieder umzudrehen.“Und was sagt Anna Posod selbst zu alledem? „Auch eine Portion Glück gehört dazu.“
I m Dezember 1987 in Klagenfurt geboren, zog es Anna Posod gleich nach der Schule nach Tirol. Sie studierte an der Medizin-Uni Innsbruck Humanmedizin. Daneben arbeitete sie bald als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Neonatologischen Labor der Universitäts-Klinik für Pädiatrie (Kin- derheilkunde). Mittlerweile ist sie stellvertretende Leiterin des Labors. Und hier absolvierte sie ein berufsbegleitendes Doktoratsstudium der klinisch-medizinischen Wissenschaften. Das Thema ihres Projektes lautete: „Frühgeborene und frühe Marker für ein erhöhtes kardiovaskuläres Risiko“, also das Herz und Gefäßsystem der Kleinsten betreffend.
I hre Facharztausbildung in Kinder- und Jugendheilkunde an derselben Klinik hat sie im vergangenen Oktober erfolgreich abgeschlossen. Anna Posods Forschungsschwerpunkte liegen auf dem Gebiet der Hirnschädigungen bei Früh- und Termingeborenen sowie im Bereich kardiovaskulärer Risikofaktoren bei ehemaligen Frühgeborenen. Die Klinikleiterin und Laudatorin von Posod, Ursula Kiechl-Kohlendorf, war voll des Lobes über ihre Mitarbeiterin: „Anna, ich bin stolz, dass ich mit dir zusammenarbeiten durfte.“
Der Innsbrucker MedizinRektor Wolfgang Fleischhacker leistete gleich seinen Beitrag, dass die Kärntnerin der Neonatologie erhalten bleibt: Er bot ihr eine Laufbahnstelle an der Medizin-Universität an.
„Ich werde wohl noch etliche Jahre in Tirol bleiben“, lacht Anna Posod. „Sowohl aus beruflichen Gründen als auch aus privaten.“Denn in Tirol hat sie auch ihren Partner fürs Leben gefunden.
Tirol hat für die erfolgreiche Medizinerin noch einen weiteren Vorteil: „Ich gehe gerne auf die Berge. Das ist mein liebstes Hobby. Und hier in Innsbruck liegt vieles vor der Haustür.“