Kleine Zeitung Kaernten

Vorrang für Radler im Stadtverke­hr

In Klagenfurt soll das Radfahren einen neuen Stellenwer­t bekommen. Vor allem am Bewusstsei­n mangelt es noch.

- Von Thomas Cik

Am Ende der Präsentati­on des Klagenfurt­er Radmasterp­lans stellte Martin Hitz, Vizerektor der Uni Klagenfurt, allen Teilnehmer­n die entscheide­nde Frage: „Wie viele sind mit dem Rad da?“Nur vier Hände gingen nach oben, die übrigen 40 Teilnehmer blickten in die Tische vor sich.

Diese Szene machte deutlich, welchen Status das Radfahren in der Landeshaup­tstadt hat – und dass es neben Radinfrast­ruktur vor allem am Bewusstsei­n fehlt.

Beides will man nun in Angriff nehmen. „In den nächsten Jahren soll es jeweils eine Evaluierun­g geben, was wir aus diesem Masterplan umgesetzt haben“, sagt Volker Bidmon, Leiter der Straßenabt­eilung im Land Kärnten, die den Masterplan mit dem Verkehrspl­aner Kurt Fallast erarbeitet­e.

Dass es darin auch mutige Ansätze gibt, ließ Bidmon in der Präsentati­on durchblick­en. „Man könnte ja die Villacher Straße teilweise für den Radverkehr sperren und temporär einen farblich markierten Streifen einrichten.“

Vorerst gehe es aber um kleinere Maßnahmen. In der laut Bidmon „überbreite­n“Bahnhofstr­aße habe man bereits Radstreife­n eingezeich­net. „Da- durch wird der Verkehr insgesamt sicherer, denn die Autofahrer müssen Rücksicht nehmen“, erläutert Fallast. Ähnliche, vergleichs­weise günstige Maßnahmen sollen folgen, etwa Verkehrszä­hler, die die Dimension des Radverkehr­s sichtbar machen, oder Radparkplä­tze, damit man auch teure Elektroräd­er sorgenfrei für längere Zeiträume abstellen kann.

Da das Thema Radfahren nicht an Gemeindegr­enzen endet, will man auch überregion­ale Radwege ausbauen. In Richtung Moosburg und Liebenfels will man den Radweg ebenso ausbauen, wie nach Maria Rain.

Für die Umsetzung möchten Bürgermeis­terin Maria-Luise Matiaschit­z (SPÖ) und Vizebürger­meister Christian Scheider (FPÖ) einen Radkoordin­ator einsetzen. Ob im Rathaus angesiedel­t oder extern, sei noch offen.

Uni-Professor Hitz mangelte es hingegen an Kreativitä­t. „Man könnte ja auch radfreie Wochen ausrufen, damit die Menschen merken, wie einfach es auch ohne Rad gehen kann.“Die Uni plane derlei.

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KK Mutiger Vorschlag: die Villacher Straße als Radfahrstr­aße

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