Spiele ohne Zuschauer als mögliche Strafe für Rapid
Nach den Entgleisungen beim Wiener Derby muss Rapid mit harten Sanktionen rechnen. Elf Täter ausgeforscht.
Es hat den Anschein, als würde die Bundesliga diesmal hart durchgreifen. Nach den wüsten Entgleisungen von Rapid-Fans im Wiener Sonntagsderby gegen die Austria müssen die Grün-Weißen nun mit schwerwiegenden Sanktionen rechnen. Wie die Liga mitteilte, werde sich der für disziplinäre Angelegenheiten zuständige Senat 1 voraussichtlich am kommenden Montag mit der Causa auseinandersetzen. Ob sich das Gremium gegenüber dem populärsten Klub Österreichs zu einer Stadionsperre bzw. Spielen unter Ausschluss der Öffentlichkeit durchringen kann, bleibt noch abzuwarten, aber im seitens der Liga genannten Strafrahmen sind diese Varianten enthalten. Die Geldbuße kann bis zu 150.000 Euro betragen.
Hätte der von einem Wurfgegenstand verletzte AustriaKapitän Raphael Holzhauser erklärt, dass er nicht weiterspielen könne, wäre es unweigerlich zum Abbruch gekommen. Die Liga, die den Spieler, aber auch Schiedsrichter Rene Eisner für dessen Umsetzung des UEFA-Dreistufenplans lobend erwähnte, fand jedenfalls deutliche Worte. „Die Vorkommnisse im Allianz-Stadion sind leider nicht als Einzelfall abzutun. Wenn in dieser Form Einfluss auf das Spiel genommen wird und Spieler Angst um ihre Gesundheit haben müssen, ist es allerhöchste Zeit, dass man zur Besinnung kommt“, hieß es. Auch dass sich zwei Flitzer auf dem Spiel- feld „ungehindert bewegen und dieses ohne Begleitung des Ordnerdienstes wieder verlassen konnten“, sei „absolut inakzeptabel und gefährlich“. Die Liga kündigte darüber hinaus an, mit dem Klub über Konsequenzen und Lösungsansätze zu sprechen. Laut Rapid-Präsident Michael Krammer habe man „anhand von Videoaufzeichnungen bisher elf Personen festgestellt, die Gegenstände auf das Feld geworfen haben“. Sobald deren Identität geklärt ist, werde über die Täter ein „mindestens zweijähriges Stadionverbot“verhängt. Überdies kündigte Krammer Regressforderungen an, unabhängig davon, ob das Geld einzutreiben sei oder nicht.
Dass die Klubführung nicht unmittelbar nach Spielende auf die Vorkommnisse reagiert habe, erklärte Krammer mit dem Umstand, dass bereits Maßnahmen gegen die Übeltäter ergriffen worden seien, die zu diesem Zeitpunkt nicht abgeschlossen waren.