Qualitätssiegel für die 24-Stunden-Betreuung
Sozialministerin will so Pflegestandards erreichen. Fragen zu Pflegeregress bleiben.
Neue Modelle der Pflege, so wie angekündigt, hat Sozialministerin Beate HartingerKlein (FPÖ) gestern bei ihrer ersten offiziellen KärntenVisite nicht vorgestellt. Beim Besuch eines „Alternativen Lebensraumes“in Mittelkärnten, wo sechs alte Menschen bis zur Pflegestufe drei in privatem Rahmen betreut werden, strich sich hervor, dass gerade solch „personalisierte Betreuung, wo der Mensch im Mittelpunkt steht, Best Practice für ganz Österreich“sei.
Für die 24-Stunden-Betreuung kündigte die Ministerin an, dass man mit der Wirtschaftskammer ein Qualitätsgütesiegel für Vermittlungsagenturen einführen werde. So müssten gewisse Betreuungsstandards erfüllt werden. Gedacht sei etwa an Deutschkurse in den Herkunftsstaaten der Arbeitskräfte. Wer in der Folge die Kontrollen der 24Stunden-Betreuung durch- führen solle? Hartinger-Klein verwies auf die praktischen Ärzte oder Hauskrankenhilfe.
Ob die finanzielle Unterstützung der öffentlichen Hand (550 Euro von Bund und Land pro Monat) für die 24Stunden-Betreuung erhöht werden soll, wie es die Parteifreunde der Ministerin im Kärntner Landtagswahlkampf fordern, dazu wollte Hartinger-Klein nichts sagen: „Das wurde noch nicht verhandelt.“
Gerungen wird weiter in der Causa Pflegeregress. Seit 1. Jänner dürfen die Länder nicht mehr auf Vermögen der Pflegeheimbewohner bzw. deren Erben zugreifen. Die vom Bund angebotenen 100 Millionen Euro zur Abfederung des Einnahmenentfalls seien viel zu gering, wird betont. Die Ministerin spielt den Ball zurück: Die Länder sollen ihre Mehrkosten nennen. Bis dato gebe es keine Meldungen.