Auf den Malediven brodelt es: Das sollten Urlauber beachten.
Nach Unruhen auf den Malediven wird der Ausnahmezustand verhängt. Eine Reisewarnung gibt es derzeit nicht.
1
Warum kommt es derzeit zu Unruhen?
ANTWORT: Der Machtkampf zwischen dem maledivischen Staatschef Abdulla Yameen und dem im Exil lebenden Ex-Präsidenten Mohamed Nasheed ist eskaliert. Wegen Unruhen wurde der Ausnahmezustand ausgerufen, damit härter gegen Oppositionelle vorgegangen werden kann. Richter wurden abgesetzt. Auf der Hauptstadt-Insel Malé ist deshalb die Lage angespannt. Vor einem Besuch wird dringend abgeraten.
2
Die Malediven sind ein beliebtes Urlaubsland. Inwiefern betrifft die Situation Touristen?
ANTWORT: Die Regierung der Malediven hat zwar den Aus- nahmezustand verhängt, versicherte aber, dass die Tourismuseinrichtungen jedenfalls in Betrieb seien. Der Ausnahmezustand bringe derzeit keine Reiseeinschränkungen. Alle internationalen Flughäfen, inklusive des Velana International Airport sowie alle Inlandsflughäfen, Inselresorts, Hotels, Pensionen, Touristenschiffe (Safariboote) und Häfen seien vollständig in Betrieb. Nach Angaben des Deutschen Reisever-
bands werden Touristen per SMS und mit Aushängen in Hotels über die Lage informiert. Die Regierung habe angekündigt, dass die Sicherheit von Touristen garantiert werde.
3
Gibt es eine offizielle Reisewarnung?
ANTWORT: Es gibt keine Reisewarnung des österreichischen Außenministeriums. Von nicht notwendigen Reisen in die
Hauptstadt wird allerdings abgeraten. Es gebe derzeit jedoch keine Hinweise darauf, dass es durch die politischen Entwicklungen Auswirkungen auf die Ferienanlagen auf den Inseln gibt. Der internationale Flughafen befinde sich nicht in der Hauptstadt Malé, sondern auf einer eigenen Insel. Ein Aufenthalt in Malé sei daher für die An- und Abreise nicht erforderlich.
4
Was sollten Reisende beachten?
ANTWORT: Es wird empfohlen, sich vor Reiseantritt über die aktuelle Sicherheitslage zu erkundigen und die Medienberichterstattung zu verfolgen, erklärt Thomas Schnöll, Sprecher des Außenministeriums. Derzeit befinden sich 225 registrierte Österreicher auf der Insel. Schnöll rät dazu, sich vor Reiseantritt zu registrieren, da dann Betroffene sofort kontaktiert werden können.
5
Kann man jetzt von der geplanten Pauschalreise zurücktreten?
ANTWORT: Laut Wirtschaftskammer besteht derzeit kein Anspruch auf eine kostenlose Stornierung. Das wäre nur dann der Fall, wenn „ein Wegfall der Geschäftsgrundlage“gegeben sei, etwa wenn der Flugbetrieb infolge einer Aschewolke eingestellt oder das gebuchte Hotel durch ein Erdbeben zerstört wurde. Möchte man trotzdem stornieren, werden laut Felix König, Obmann des WKO-Reisebüroverbandes, Kosten in der Höhe von 10 bis 85 Prozent fällig. König rät dazu, den geplanten Maledivenurlaub anzutreten. Alle Ausflüge nach Malé seien eingestellt worden.
6
Und sollte doch eine Reisewarnung ausgesprochen werden?
ANTWORT: Dann ist laut König eine kostenlose Stornierung möglich. Touristen, die im Land sind, werden vom Reiseveranstalter umgehend zurückgeholt.