Kleine Zeitung Kaernten

Auf den Malediven brodelt es: Das sollten Urlauber beachten.

Nach Unruhen auf den Malediven wird der Ausnahmezu­stand verhängt. Eine Reisewarnu­ng gibt es derzeit nicht.

- Von Barbara Griesbache­r und Maria Schaunitze­r

1

Warum kommt es derzeit zu Unruhen?

ANTWORT: Der Machtkampf zwischen dem maledivisc­hen Staatschef Abdulla Yameen und dem im Exil lebenden Ex-Präsidente­n Mohamed Nasheed ist eskaliert. Wegen Unruhen wurde der Ausnahmezu­stand ausgerufen, damit härter gegen Opposition­elle vorgegange­n werden kann. Richter wurden abgesetzt. Auf der Hauptstadt-Insel Malé ist deshalb die Lage angespannt. Vor einem Besuch wird dringend abgeraten.

2

Die Malediven sind ein beliebtes Urlaubslan­d. Inwiefern betrifft die Situation Touristen?

ANTWORT: Die Regierung der Malediven hat zwar den Aus- nahmezusta­nd verhängt, versichert­e aber, dass die Tourismuse­inrichtung­en jedenfalls in Betrieb seien. Der Ausnahmezu­stand bringe derzeit keine Reiseeinsc­hränkungen. Alle internatio­nalen Flughäfen, inklusive des Velana Internatio­nal Airport sowie alle Inlandsflu­ghäfen, Inselresor­ts, Hotels, Pensionen, Touristens­chiffe (Safariboot­e) und Häfen seien vollständi­g in Betrieb. Nach Angaben des Deutschen Reisever-

bands werden Touristen per SMS und mit Aushängen in Hotels über die Lage informiert. Die Regierung habe angekündig­t, dass die Sicherheit von Touristen garantiert werde.

3

Gibt es eine offizielle Reisewarnu­ng?

ANTWORT: Es gibt keine Reisewarnu­ng des österreich­ischen Außenminis­teriums. Von nicht notwendige­n Reisen in die

Hauptstadt wird allerdings abgeraten. Es gebe derzeit jedoch keine Hinweise darauf, dass es durch die politische­n Entwicklun­gen Auswirkung­en auf die Ferienanla­gen auf den Inseln gibt. Der internatio­nale Flughafen befinde sich nicht in der Hauptstadt Malé, sondern auf einer eigenen Insel. Ein Aufenthalt in Malé sei daher für die An- und Abreise nicht erforderli­ch.

4

Was sollten Reisende beachten?

ANTWORT: Es wird empfohlen, sich vor Reiseantri­tt über die aktuelle Sicherheit­slage zu erkundigen und die Medienberi­chterstatt­ung zu verfolgen, erklärt Thomas Schnöll, Sprecher des Außenminis­teriums. Derzeit befinden sich 225 registrier­te Österreich­er auf der Insel. Schnöll rät dazu, sich vor Reiseantri­tt zu registrier­en, da dann Betroffene sofort kontaktier­t werden können.

5

Kann man jetzt von der geplanten Pauschalre­ise zurücktret­en?

ANTWORT: Laut Wirtschaft­skammer besteht derzeit kein Anspruch auf eine kostenlose Stornierun­g. Das wäre nur dann der Fall, wenn „ein Wegfall der Geschäftsg­rundlage“gegeben sei, etwa wenn der Flugbetrie­b infolge einer Aschewolke eingestell­t oder das gebuchte Hotel durch ein Erdbeben zerstört wurde. Möchte man trotzdem stornieren, werden laut Felix König, Obmann des WKO-Reisebürov­erbandes, Kosten in der Höhe von 10 bis 85 Prozent fällig. König rät dazu, den geplanten Maledivenu­rlaub anzutreten. Alle Ausflüge nach Malé seien eingestell­t worden.

6

Und sollte doch eine Reisewarnu­ng ausgesproc­hen werden?

ANTWORT: Dann ist laut König eine kostenlose Stornierun­g möglich. Touristen, die im Land sind, werden vom Reiseveran­stalter umgehend zurückgeho­lt.

 ??  ??
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria