Prozess: Strafe für GTI-Rowdys und Rüge für einen Polizisten.
Prozess nach Zwischenfall beim GTI-Treffen 2017. GTI-Fans hatten ein Polizeiauto beschädigt. Ein Video entlastet sie allerdings teilweise.
Zwei Kärntner Teilnehmer des GTI-Treffens mussten sich gestern am Landesgericht Klagenfurt wegen Sachbeschädigung verantworten. Die beiden hatten sich auf die Motorhaube eines Polizeiautos gesetzt. Einer von ihnen hatte auch draufgeschlagen.
Auf einem Video, das den Vorfall dokumentiert, ist eine johlende Menge zu sehen, Autos fahren im Schritttempo durch, auch ein Zivil-Pkw der Polizei mit Blaulicht ist dabei.
Dann wird es noch lauter, zwei Burschen setzen sich provokant auf die Motorhaube, klatschen, winken, steigen wieder herunter. Einer schlägt zwei Mal auf die Motorhaube, nimmt das mittels Magnet befestigte Blaulicht und stellt es auf die Seite des Autos. Dass er es „gegen die Scheibe geschleudert“, hat, wie es von der Polizei hieß, ist in dem Clip allerdings nicht zu sehen.
„Es ist schon heavy, wenn man das bei einem Blaulichtfahrzeug macht“, sagt Richter Michael Schofnegger zu den Angeklagten, einer 19, einer 20 Jahre alt. Die beiden sehen das ein. Mahnende Worte des Richters gibt es aber auch für den Polizisten wegen dessen Zeugenaussage, in der wieder von „Schleudern“des Blaulichts die Rede ist. „Ich sehe kein Schleudern“, so Schofnegger, der verwendete Begriff sei aber für die Anklage als „schwere Sachbeschädigung“ausschlaggebend gewesen. Weder Auto noch Blaulicht seien unbrauchbar geworden, das sehe man deutlich im Video.
Ich sehe im Video kein Schleudern. Das war aber für die Anklage als schwere Sachbeschädigung ausschlaggebend.
M. Schofnegger, Richter
Den Schaden an der Motorhaube, gut 1600 Euro, müssen die beiden Burschen bezahlen. Der 19-Jährige muss für seine Diversion außerdem 40 Stunden gemeinnützige Leistungen erbringen, dann kommt er aller Wahrscheinlichkeit nach um eine Haftstrafe herum. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.