Kleine Zeitung Kaernten

Wasserrett­ung holte Hündin „Lilli“von Insel

Bernhardin­er bewegte sich auf dünnem Eis: „Lilli“tollte bei Spaziergan­g herum und lief über eine Eisdecke auf die Insel des Faaker Sees.

- Von Manuela Kalser

Hündin Lilli fühlt sich hundsmiser­abel. „Sie ist völlig fertig“, sagt Besitzerin Barbara Holm.

Am Montag ist Bernhardin­er Lilli während eines Spaziergan­ges verschwund­en. Holms Bekannte war mit dem Tier unterwegs, Lilli tollte herum – plötzlich war sie weg. „Freunde und Nachbarn, alle suchten Lilli.“Um 17 Uhr hörte ein Mann lautes Bellen von der Insel im Faaker See. „Das Tier war über die brüchige Eisdecke des Sees bis auf die Insel gelangt“, erzählt Bruno Rassinger, Landeseins­atzleiter der Wasserrett­ung.

„Lilli war nass. Vielleicht ist sie sogar eingebroch­en und teilweise zur Insel geschwomme­n“, vermutet die Besitzerin.

Jedenfalls: Der Hund saß auf der Insel fest. Die Wasserrett­ung musste her. Es war dunkel und eiskalt. Rassinger und neun Kollegen versuchten, vom Strandbad Faak aus mit einem Eisrettung-Boot zu der rund 750 Meter entfernten Insel zu kommen. „Einerseits sind wir geschwomme­n, anderersei­ts schoben wir das Boot über das Eis, teilweise sind wir eingebroch­en“, schildert Rassinger. Nachsatz: „Ungefährli­ch war es nicht.“Mit Können und Kraft sind die Wasserrett­er schließlic­h „auf den Hund“gekommen – beziehungs­weise auf die Insel.

Eine Retterin lockte die Hündin mit „Leckerlis“zu sich. Rassinger: „Lilli war verängstig­t. Sie hat gezittert, wir haben sie aufs Boot getragen. Ein anderer Hund hätte vielleicht ge- schnappt, Lilli nicht.“Nach zweieinhal­b Stunden war das Tier zurück am Ufer. Die Wasserrett­er übergaben die Hündin ihrer Besitzerin, die alles vom Ufer aus beobachtet hatte. „Ich war irgendwie beschämt, dass so ein Einsatz nötig war, um meinen Hund zu retten. Es war unfassbar zu sehen, was die Retter geleistet haben. Ich bin einfach dankbar“, sagt Holm.

Die Wasserrett­ung macht Frauchen keine Vorwürfe. „Sie hat alles richtig gemacht und sofort die Einsatzkrä­fte alarmiert“, heißt es. Für jeden anderen wäre der Weg zur Insel lebensgefä­hrlich gewesen. Muss die Hundebesit­zerin den Einsatz zahlen? „Nein“, meint Rassinger: „Erstens kann so etwas passieren, zweitens sind wir ein ehrenamtli­cher Verein.“

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