Wasserrettung holte Hündin „Lilli“von Insel
Bernhardiner bewegte sich auf dünnem Eis: „Lilli“tollte bei Spaziergang herum und lief über eine Eisdecke auf die Insel des Faaker Sees.
Hündin Lilli fühlt sich hundsmiserabel. „Sie ist völlig fertig“, sagt Besitzerin Barbara Holm.
Am Montag ist Bernhardiner Lilli während eines Spazierganges verschwunden. Holms Bekannte war mit dem Tier unterwegs, Lilli tollte herum – plötzlich war sie weg. „Freunde und Nachbarn, alle suchten Lilli.“Um 17 Uhr hörte ein Mann lautes Bellen von der Insel im Faaker See. „Das Tier war über die brüchige Eisdecke des Sees bis auf die Insel gelangt“, erzählt Bruno Rassinger, Landeseinsatzleiter der Wasserrettung.
„Lilli war nass. Vielleicht ist sie sogar eingebrochen und teilweise zur Insel geschwommen“, vermutet die Besitzerin.
Jedenfalls: Der Hund saß auf der Insel fest. Die Wasserrettung musste her. Es war dunkel und eiskalt. Rassinger und neun Kollegen versuchten, vom Strandbad Faak aus mit einem Eisrettung-Boot zu der rund 750 Meter entfernten Insel zu kommen. „Einerseits sind wir geschwommen, andererseits schoben wir das Boot über das Eis, teilweise sind wir eingebrochen“, schildert Rassinger. Nachsatz: „Ungefährlich war es nicht.“Mit Können und Kraft sind die Wasserretter schließlich „auf den Hund“gekommen – beziehungsweise auf die Insel.
Eine Retterin lockte die Hündin mit „Leckerlis“zu sich. Rassinger: „Lilli war verängstigt. Sie hat gezittert, wir haben sie aufs Boot getragen. Ein anderer Hund hätte vielleicht ge- schnappt, Lilli nicht.“Nach zweieinhalb Stunden war das Tier zurück am Ufer. Die Wasserretter übergaben die Hündin ihrer Besitzerin, die alles vom Ufer aus beobachtet hatte. „Ich war irgendwie beschämt, dass so ein Einsatz nötig war, um meinen Hund zu retten. Es war unfassbar zu sehen, was die Retter geleistet haben. Ich bin einfach dankbar“, sagt Holm.
Die Wasserrettung macht Frauchen keine Vorwürfe. „Sie hat alles richtig gemacht und sofort die Einsatzkräfte alarmiert“, heißt es. Für jeden anderen wäre der Weg zur Insel lebensgefährlich gewesen. Muss die Hundebesitzerin den Einsatz zahlen? „Nein“, meint Rassinger: „Erstens kann so etwas passieren, zweitens sind wir ein ehrenamtlicher Verein.“