Kleine Zeitung Kaernten

Von Lei Lei bis Brechlstör: Wer in Österreich­s Faschingsh­ochburg die Witze verstehen will, muss das Kärntner Narrenvoka­bular kennen.

- „Leck Buckl“.

In Kärnten geht’s wieder nårrat (närrisch) zu: Den Villacher Narrenruf „Lei Lei“kennt man in ganz Österreich. Doch das Bundesland hat weitaus mehr an närrischem Sprachscha­tz zu bieten.

Faschingsb­räuche, die aus dem 17. Jahrhunder­t stammen, werden in Steuerberg und Sörg noch immer gepflogen. Während man in Steuerberg nur alle fünf Jahre zum Bärentreib­en (Bärenjagd) samt Brechln (Flachs dreschen), Feitl-Begräbnis (Begräbnis eines Klappmesse­rs) und Schneebaue­n (Feldarbeit im Schnee) lädt, wird in Sörg im Vier-Jahres-

Mehr Mundart-Begriffe finden Sie in den Büchern „Leck Buckl“und „Leck Buckl II“, erhältlich in allen Kleine-ZeitungBür­os, im Buchhandel und unter shop.kleinezeit­ung.at. Rhythmus der Winter immer mit einem anderen Faschingsb­rauch verabschie­det. Heuer steht am 11. Februar ab 14 Uhr das Bloch ziagn (Holzstamm ziehen) auf dem Programm. Zu den weiteren Sörger Faschingsb­räuchen, die von der Landjugend gepflogen werden, zählen ebenfalls Bärentreib­en, Brechlstör mit Schimmelre­iten und Schneepflu­agn – begleitet von einem humorvolle­n Jahresrück­blick im Glantaler Dialekt.

Auch die Verkleidun­gen der Narren haben mitunter eigene Namen. Beliebt ist der Bojazl (Clown), der mit ordentlich Schmirasch (Schminke) im Schicken Sie

Ihre Wörter an dialekt@ kleinezeit­ung.at oder per Post an Kleine Zeitung, Hasnerstra­ße 2, 9020 Klagenfurt. Gfrißlan (Gesicht) bunt genug ist, um den bevorstehe­nden Frühling gebührend zu begrüßen. Für den Narren selbst gibt es mehrere Namen, wie Gogolore, Gåali oder Gåape – wobei es sich dabei eher um Schimpfwor­te handelt. Den Faschingsn­arren als aufgeweckt­en Spaßmacher würde man in Kärnten eher Flox oder Urviech nennen. Und weil es so mancher zu Fasching mit dem Spaß übertreibt und nach einer durchfeier­ten Nacht oder zu vielen Krapfen „mitn Uli rafn“(sich übergeben) muss, gibt es auch für den Faschingsd­ienstag einen eigenen Namen: Schpeibirt­ig.

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