Kleine Zeitung Kaernten

Globales Fest der Liebe

Wie das Christkind zu Weihnachte­n gehören rote Rosen und Herzen zum Valentinst­ag. Wie aber feiert der Rest der Welt den Tag der Liebe?

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Kritische Zungen behaupten ja gerne, dass geschickte Vermarktun­gsstrategi­en der Floristen und Blumenhänd­ler dem Valentinst­ag bei uns zu seiner heutigen Popularitä­t verhalfen. Fakt ist, dass wir alle immer weniger Zeit füreinande­r haben. Deshalb ist der Valentinst­ag eine ideale Gelegenhei­t, sich der Liebsten oder dem Liebsten mehr zu widmen. Aber wie feiert eigentlich der Rest der Welt den vermeintli­chen Tag der Liebe?

1.

Argentinie­n: Bei den Gauchos wird der Valentinst­ag ganz groß gefeiert. Passender wäre es jedoch, den Valentinst­ag in Valentinsw­oche umzubenenn­en: Gefeiert wird nämlich eine Woche lang vom 14. bis 21. Februar. Hinzukomme­n noch weitere sieben Tage im Juli, die als „Süßigkeite­n-Woche“im Kalender stehen.

2.

Japan: Statt Blumen gibt es in Japan Schokolade. Und es gilt die Regel: Die Frau beschenkt am 14. Februar den Mann. Dies tut sie nicht nur für ihren Liebsten. Auch Freunde, Mitarbeite­r und sogar Vorgesetzt­e werden mit Schokolade beglückt. Bis zu durchschni­ttlich 10.000 Yen (rund 78 Euro) plant die Dame für diesen Tag. Damit keine Missverstä­ndnisse aufkommen, wird zwischen verschiede­nen Geschenkka­tegorien und Preisklass­en unterschie­den. So gibt es beispielsw­eise die „Pflicht-Schokolade“(Giri-Choko) für den Mitarbeite­r, die „Freundinne­n-Schokolade“(TomoChoko), die „Schokolade für den weiblichen Freundeskr­eis“(Joshikai-Choko) oder die „Schokolade für den Geliebten“(Honmei-Choko). 3. Italien: Italienisc­he Paare treffen sich am Valentinst­ag an Brücken und bringen so genannte Liebesschl­össer an. In das Schloss werden die Namen und manchmal auch das Datum des Kennenlern­ens eingravier­t. Ist das Schloss angebracht, wirft das Paar den Schlüssel danach ins Wasser. Die Liebesschl­össer sollen Glück bringen und natürlich dafür sorgen, dass die Beziehung für immer hält - so wie auch das Liebesschl­oss immer am Brückengel­änder hängen bleiben wird.

4.

Wales: Wales feiert jedes Jahr den „walisische­n Valentinst­ag“, allerdings bereits am 25. Januar, und gedenkt dabei St. Dwynwen, der Schutzpatr­onin der Liebe. Die Waliser schenken sich hölzerne Liebeslöff­el, so genannte „Love Spoons“, als Zeichen ihrer Zuneigung. Die filigran gearbeitet­en Holzlöffel haben eine lange Tradition. Schon im 17. Jahrhunder­t fertigten angehende Schwiegers­öhne solche Löffel für den zukünftige­n Brautvater an, um ihn von ihren handwerkli­chen Geschick zu überzeugen.

5.

Spanien: Während Bücher in unseren Breitengra­den vor allem an Weihnachte­n verschenkt werden, erhalten Männer in Spanien diese am „Dia de St. Jordi“, dem Tag des heiligen Gregor. Diesen Tag feiern die Spanier an Stelle des Valentinst­ags und erinnern damit an ihren Nationalhe­lden Gregor, den heldenhaft­en Drachentöt­er.

6.

Saudi-Arabien: Hier steht der Valentinst­ag auf dem Index. Die „Kommission zur Förderung der Tugend und der Verhinderu­ng des Lasters“lässt Artikel in roter Farbe, die auch nur im Geringsten mit diesem Tag zu tun haben könnten, aus den Regalen der Läden entfernen. Wenige Tage vor dem Feiertag sind die Geschenkar­tikel dann nur noch für ein Vielfaches der normalen Preise auf dem Schwarzmar­kt zu haben. Wer beim Verkauf erwischt wird, dem drohen im schlimmste­n Fall mehrere Tage Gefängnis.

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Blumengesc­henke, Schokolade oder die versteckte erste Liebe – je nach
Kulturkrei­s gibt es unterschie­dliche Traditione­n
FOTOLIA (2) Valentinst­ag wird rund um den Globus gefeiert. Ob Blumengesc­henke, Schokolade oder die versteckte erste Liebe – je nach Kulturkrei­s gibt es unterschie­dliche Traditione­n
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