Freundliche Koreaner, Angst vor dem Virus
Surf-Olympiasieger Christoph Sieber ist „Chef de Mission“des Österreichischen Olympischen Comités.
Wie zufrieden sind Sie eigentlich mit dem, was Sie vorfinden?
CHRISTOPH SIEBER: Tadellos. Im Vergleich zu anderen Spielen finden wir hier eine sehr hohe Qualität vor. Dazu sind die Koreaner sehr freundlich und sehr bemüht. Es fällt allerdings auf, dass sie im Vorfeld alles alleine machen wollten und externe Experten erst sehr spät hinzuzugezogen haben.
Christoph Sieber
Nicht wirklich. Für eine nachhaltige Nutzung muss man die Wohnungen hier nach den Spielen verkaufen – was übrigens bereits zur Gänze geglückt ist.
Jahrelang war man stolz, dass die Österreicher nicht im Dorf wohnen mussten, nun wohnen sogar die Skispringer, die einst zuerst ausgezogen waren, hier. Warum?
Weil es natürlich auch eine Logistikfrage ist. Hier sind die Wege sehr kurz, die Logistik passt. Außerdem sind diese Dörfer ja Teil der olympischen Grundidee, dem wollen wir uns nicht ganz verschließen. Die Abfahrer wohnen ja trotzdem in Jeongseon und die haben auch ihren eigenen Koch mit.
Stichwort Essen: 3500 Athleten und Trainer leben und essen jeden Tag hier – aktuell grassiert der Norovirus, der ganz Olympia lahmlegen könnte. Haben Sie da keine Gesundheitsbedenken?
Schon, die nehmen wir auch sehr ernst. Wir geben unseren Athleten viele Tipps, auch in Sachen Hygiene. Wichtig ist, sich mehrmals am Tag die Hände zu desinfizieren. Aber klar, ein Restrisiko bleibt. Für mögliche Notfälle, auf die wir nicht hoffen, haben wir immerhin 13 Ärzte mit.