Die Maschinen-Doktorin
Jutta Isopp (51), Geschäftsführerin der Messfeld GesmbH aus Klagenfurt, ist Kärntner Unternehmerin des Jahres.
Schon als Kind wollte sie – rechnen. „Mathematik habe ich schon immer geliebt“, sagt Jutta Isopp.
Die HTL für Elektrotechnik in Klagenfurt zu absolvieren, war naheliegend. Was dann folgte, ist eine erstaunliche Karriere als Technikerin – und eine tolle Liebesgeschichte: Ihren Mann Gottfried lernte die 51-Jährige bereits in der Schule kennen. Tochter Michele ist jetzt 25. Im Jahr 2006 gründete Jutta Isopp ihre eigene Firma: die – international tätige – Messfeld GesmbH mit Sitz im Klagenfurter Lakeside Park. „Mit Unterstützung von Gottfried. Nur dadurch hatte ich den Freiraum für den Aufbau eines Unternehmens.“
Gestern Abend wurde Isopp vom Netzwerk „Frau in der Wirtschaft“zur Unternehmerin des Jahres gekürt. Es soll ein mehr als eindeutiger Juryentscheid gewesen sein.
Messfeld ist eine Art Maschinen-Kontrolleur bzw. Maschinen-Röntgenologe. Die Firma vermisst Anlagen, kontrolliert, ob Maschinen kaputt
sind bzw. ob sie noch optimal arbeiten. Isopps Mitarbeiter arbeiten für Gasfelder in Kasachstan, Entsalzungsanlagen in Kuwait, messen Getriebe in russischen Stahlwerken oder in London. Dies vor allem bei (Maschinen-)Stillständen und bei Inbetriebnahmen, können doch Störungen oder Ausfälle enorme Kosten verursachen.
Die prominente Kundenliste reicht von Siemens bis Rockwell Automation, von Bernecker&Rainer bis Emerson.
„Ich bin Unternehmerin geworden, weil ich selbst gestalten will“, sagt Jutta Isopp. Zuvor schöpfte sie Erfahrungen unter anderem bei der Kelag Klagenfurt, wo sie für das Engineering für Umspannwerke zuständig war. Beim Motoren-
entwickler AVL in Graz, beim Wälzlagerhersteller Schaeffler. Isopp ist studierte Maschinenbauerin (TU Graz) und hat außerdem eine diplompädagogische Ausbildung für Hochschuldidaktik, die sie auch anwendet: Als Lektorin für Maschinendynamik, Mess- und Sensortechnik sowie Instandhaltung an mehreren Fachhochschulen und Universitäten. Und als Wifi-Trainerin.
E rfolg bemisst sie nicht an beruflichen Erfolgen, sondern an Zufriedenheit. „Der größte Erfolg in meinem Leben ist meine Tochter bzw. meine Familie.“
Ihr Kapital in der Firma sind ihre Mitarbeiter, unter denen mit Fahrhad Rahmati auch ein (anerkannter) Flüchtling ist, der eine Lehre macht.