„Das GTI-Treffen ist wichtig für Kärnten“
Der Sänger der Band Matakustix, Matthias Ortner, sagt, Events sind ein wichtiges Signal für die Jugend in Kärnten. Beim Thema Digitalisierung mahnt er zur Vorsicht.
In Klagenfurt findet er es „kamot und fein“, und in seinen Liedern steckt viel Kärnten drin. „Drautal, Gurktal, Mölltal oder Lavanttal – wir kommen aus dem Süden habn an leiwanden Schmäh. Wir habn den Kärnten Style“, singt Matthias Ortner im Hit „Kärnten Style“seiner Band Matakustix. Alte Kärntnerlieder wie „In der Mölltalleitn“wurden modifiziert, „In die Berg bin i gern“wurde zu „Easy in die Berg“. Als „alternative Volksmusik“bezeichnen Matakustix ihre Lieder. „Anfoch ham“heißt ein weiteres Lied der Kärntner Band, die den Heimatbegriff auf eine Rockbühne gehoben hat. „Kärnten ist ganz stark in SaDigitalisierung chen Natur und Freizeitangebote. Und irgendwann vermisst das dann wieder, wenn man weg ist“, erklärt Ortner dann auch im Livestream der Kleinen Zeitung.
„Im Jänner waren 29.442 Menschen in Kärnten ohne Beschäftigung“, rechnet Moderator und stellvertretender Chefredakteur der Kleinen Zeitung, Adolf Winkler, vor, und fragt Ortner, was jeder Einzelne beziehungsweise die Politik machen kann. „Ich wollte immer Musiker werden, aber natürlich gab es auf diesem Weg auch Hindernisse“, sagt Ortner. Und er habe eine Reihe von Jobs ausgeübt, die nichts mit Musik zu tun hatten. Wichtig sei es, ein Ziel zu haben. Und wenn es um die Ausbildung Jugendlicher
Mein Rat: Wichtig ist es vor allem, selbstständig zu denken, und nicht alles zu glauben, was über das Internet und die sozialen Medien
daherkommt.
Matthias Ortner
geht, ist für Ortner eine Lehre mit Matura sinnvoll. „Es gibt so viele Berufe, und es ist jeder selbst aufgefordert, kreativ zu sein, vielleicht auch Workshops zu besuchen.“
In seinen Liedern setzt sich Ortner auch mit dem Thema auseinander. „Du warst seit Mittag nimmer auf Facebook, dein Newsfeed explodiert, Amazon Bestellsucht, Prime schon probiert?“Einerseits also das Thema Sucht im Zusammenhang mit Tablet und Smartphone, andererseits aber die Notwendigkeit für junge Menschen, beim Thema Digitalisierung mithalten zu können. Dazu meint der Lehrer Ortner, der die Pädagogische Hochschule in Klagenfurt besucht hat, und Lehrer für Englisch und Musik ist: „Es gibt ja zum Teil schon iPad-Klassen, und ich stehe dem positiv gegenüber. Man muss aber auch aufpassen, mit welchen Inhalten sich die Kinder beschäftigen, wenn sie beispielsweise unbeaufsichtigt im Internet
surfen. Generell sind digitale Kompetenzen aber sehr wichtig für Jugendliche.“
Ein wesentliches Thema, um die jungen Menschen in Kärnten anzusprechen, seien die unterschiedlichen Events, so Ortner. GTI-Treffen und Beach Vol- leyball beispielsweise seien wichtig für die jungen Leute. Und es sei schade, dass es Letzteres nicht mehr gäbe. „Das GTI-Treffen ist super für Kärnten. Wenn man solche Events streicht, ist das das falsche Zeichen an die Jugend“, sagt der
Musiker. Wenn es generell um den Wörthersee und seine Zukunft geht, findet Ortner die verhängten Baustopps „absolut richtig“. Die Verbauung sei ein falsches Signal. Wenn einmal zubetoniert sei, sei das nicht mehr rückgängig zu machen.