Skifahrer fuhr Kind um und beschimpfte Mutter
Verfolgungsjagd auf Sessellift: Durch Hilfe des Liftwarts wurde Pisten-Rowdy gefasst.
In den Semesterferien, die diese Woche in einigen Bundesländern begonnen haben, herrscht auf Skipisten Hochsaison. Leider kommt es auch oft zu Skiunfällen. Doch was sich am Dienstag auf der Turrach abgespielt hat, macht sogar erfahrene Alpinpolizisten fassungslos. „So etwas habe ich noch nie erlebt“, sagt ein Beamter der Polizeiinspektion Patergassen. Er war am Dienstag auf der Turrach im Einsatz.
Dort war gegen 11.15 Uhr ein Skifahrer auf der Zirbenwald-Abfahrt mit einem Mädchen (8) zusammengestoßen. Das Urlauberkind aus Niederösterreich stürzte schwer. Doch statt der geschockten Mutter (42) zu helfen, beschimpfte der Mann sie wüst und fuhr davon. Das Kind klagte über Kopfschmerzen, sonst ging es ihm den Umständen entsprechend. Die Eltern brachten es selbst zum Arzt. Gleichzeitig wurden sofort die Liftwarte verständigt. An der Turrachbahn-Talstation erkannte man den auffällig gekleideten Flüchtigen. Doch als der Liftwart ihn ansprach, wurde der Mann ausfällig und stieg in den Lift. Der Mitarbeiter der Bergbahnen verständigte die Exekutive und hielt kurz den Lift an. An der Bergstation wurde der Skifahrer – ein Kärntner (24) – vom Polizisten empfangen: „Auch mir gegenüber verhielt er sich aggressiv.“Er wird wegen unterlassener Hilfeleistung und Körperverletzung angezeigt. Dass Unfalllenker bei Skiunfällen weiterfahren, komme in etwa 20 Prozent der Fälle vor, weiß Hans Ebner, Leiter der Alpinpolizei Österreich: „Doch so ein aggressives Verhalten ist selten.“Wichtig bei jedem Skiunfall ist es aber, die Personalien auszutauschen.
Der Liftwart merkte sich die Nummer des Sessels, auf dem der Mann saß, und rief
mich an.