Gegen Wachstum, für Feiertag
„Verantwortung Erde“kämpft gegen „zerstörerisches Wachstum“. Innenminister Kickl kündigt mehr Abschiebungen an. Köfer spekuliert mit zwei Regierungssitzen. BZÖ will neuen Feiertag.
Mehr als 700 Unterstützungserklärungen haben sie für ein Antreten bei der Landtagswahl gesammelt. Gestern stellten sich die Kandidaten der Liste „Verantwortung Erde“im Klagenfurter GalerieCafé vor. Ihre Ziele sind bescheiden: Sie wollen ihre Vorstellungen eines alternativen Lebensmodells einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich machen. „Wir stellen fest, dass das allgegenwärtige Streben nach Wirtschaftswachstum unsere Lebensgrundlagen zerstört und die Erde zunehmend auffrisst“, sagt Sascha Jabali, der die Bewegung vor drei Jahren gründete und auf Anhieb in den Villacher Gemeinderat einzog. Gerald Dobernig, Listenerster im Wahlkreis Villach und landesweiter Spitzenkandidat, malt ein Schreckensszenario: „In 15 Jahren werden 25 Prozent der Kärntner arbeitslos sein.“Dagegen müsse man mit alternativen Arbeitsmodellen ankämpfen, sagt der studierte Volkswirt, der für den Wahlkampf seinen Job bei einer IT-Firma aufgab.
B ei der FPÖ ist Innenminister Herbert Kickl als Wahlhelfer in Kärnten. Er kündigt eine neue Verordnung für sichere Herkunftsländer an. Mit deren Hilfe werde man etwa Flüchtlinge aus der Ukraine in ihre Heimat zurückschicken können. Die Namen der anderen Länder werden nach dem nächsten Ministerrat vorgelegt. In Kärnten werde er mit Personalmaßnahmen bei der Exekutive dafür sorgen, dass die Drogenkriminalität eingebremst wird.
L andesrat Gerhard Köfer
(Team Kärnten) zieht Bilanz über seine Arbeit im Straßenbaureferat. 400 Projekte in Kärnten seien in knapp fünf Jahren umgesetzt worden. „Mit einem Budget von rund 90 Millionen Euro. Das ist um 30 Millionen weniger als bei meinem Vorgänger“, sagt Köfer. Ein Drittel der Straßen in Kärnten sei in schlechtem Zustand, in der nächsten Periode brauche es mehr Budget. Zu den wichtigsten Projekten zählt er die Sanierung der Villacher Straße in Klagenfurt und die Sicherung der Lieserschlucht. Priorität habe auch der Ausbau der B 100. Köfer will nach der Wahl mitgestalten und spricht von zwei Regierungssitzen. „Das Finanz- oder Sozialreferat wären interessant.“
D ie Neos werben für einen „Chancenbonus“für Familien. Dieser Absetzbetrag (1000 bis 1500 Euro) soll alle bisherigen Kinderabsetzbeträge ersetzen, so Spitzenkandidat Markus Unterdorfer-Morgenstern.
B ZÖ-Obmann Helmut Nikel kritisiert die Pläne für die Feiern zu „100 Jahre Volksabstimmung“im Jahr 2020. Er will, dass der 10. Oktober österreichweit zum Feiertag wird.