Digitaler Kampf um Medaillen
Warum sich in Sachen Olympische Winterspiele für echte Gamer eine Zeitreise auszahlt und was die Retrospiele zu bieten haben.
Ab morgen dreht sich ausgehend von Pyeongchang wieder alles um Sporteln, Schnee und Spitzenzeiten. An diesem Tag wird der Beginn der Olympischen Winterspiele 2018 im Rahmen der feierlichen Eröffnungszeremonie zelebriert.
Dass es nicht immer echter Schnee sein muss, zeigen die Asia Games, ein asiatischer Ableger der Olympischen Spiele. Dort werden 2022 erstmals ESport-Titel als Medaillen-Sportart im Programm stehen, und auch Paris möchte den Computerspielern 2024 die Teilnahme gewähren. Während der elektronische Wettbewerb also weiterhin mit Riesenschritten auf dem Vormarsch ist, fristen die ehemals beliebten winterlichen Spiele am PC inzwischen eher ein Nischendasein. Trotzdem sollte man sich die Zeit für eine Reise in die spielerische Vergangenheit nehmen.
Olympic Decathlon. In der Gamingwelt gibt es eine nicht enden wollende Zahl an intensiv diskutierten Themen. Olympische Winterspiele-Spiele gehören gemeinhin nicht dazu. Ebenso wie ihre realen Vorbilder haben sie sich in den vergangenen 30 Jahren dennoch weiterentwickelt. Den Anfang machte anno 1981 Microsoft mit dem Olympic Decathlon, noch ohne offizielle Lizenz. Der Inbegriff des Tastaturhämmerns erschien für den Heimcomputer TRS-80 und bot dem Spieler Disziplinen wie den HundertMeter-Lauf oder Weitsprung im Strichmännchen-Stil.
Passend, denn PC-Spiele steckten ohnehin noch in den Kinderschuhen. Diese Art der Unterhaltung erfreute sich in den Folgejahren großer Beliebtheit, und so war es nur eine Frage der Zeit, bis der erste offizielle Winterspiel-Titel erschien.
Lillehammer 94. Winter Olympics – Lillehammer ’94 wurde Startschuss: 1981 kommt „Decathlon“auf den Markt (Mitte), 1994 startet „Lillehammer“(links) plattformübergreifend veröffentlicht und konnte am Amiga, unter MS-DOS oder mit dem Game Boy gezockt werden. An der Malträtierung der Eingabegeräte hat sich einstweilen nicht viel getan, lediglich die Grafik wandelte sich von simplen Strichen zu etwas bunteren Formen. Allerdings gab es bereits eine größere Auswahl an Bewerben, wie etwa Skispringen oder Bobfahren. Bei Letzterem wurde sich an einem simpleren Vorläufer der Helmkamera versucht, der Wunsch nach Abwechslung und Experimenten war spürbar vorhanden. Lediglich die Technik machte den Entwicklern noch einen Strich über den Bildschirm.
Skichallenge. 2005 sprang der ORF ebenso auf diesen saisonalen Zug auf und brachte in Kooperation mit Greentube Ski Challenge hervor, das 2007 sogar den Austrian Gamers Choice Award gewann. Seit die Entwickler 2016 das Aus ankündigten, wird von Fans an einer Fortsetzung gearbeitet. Der Kern des Erfolgs dürften die zeitgemäße Grafik in Kombination mit einer einfachen Steuerung, die parallel stattfindenden echten Rennen und die österreichische Liebe zu Wintersportarten gewesen sein.
Torino 2006. Mit fortschreitender Zeit hat sich in dieser Sparte vor allem die Grafik rabereits sant weiterentwickelt, das Gameplay selbst blieb jedoch hektisch und monoton. Ein gutes Beispiel dafür ist Torino 2006, das abseits von ein bis zwei Innovationen eher ein Spielerlebnis wie in den 1980ern bot. Die Simulation des Eislauf-Rhythmus mittels Tastendruck war durchaus überlegt, alles andere wirkte jedoch unfertig und für virtuelle Maßstäbe geradezu archaisch. Entsprechend schlecht fielen die Bewertungen der leidgeprüften, olympischen SpieleFans aus.
Road to the Olympics. Inzwischen befinden wir uns in der Gegenwart, in der sich Ubisoft