Kleine Zeitung Kaernten

„Grundkauf und Hausbau sind für junge Menschen nicht leistbar“

Eine Leserin ortet Handlungsb­edarf bei Flächenwid­mungen. Der Hausbau auf dem familienei­genen Grund würde vielfach unmöglich gemacht.

- Theodor Arbeiter, Graz/Hermagor

Randregion­en: „Nicht nur schützen, auch nützen“, und „Die Positionen der Parteien zum Thema Randregion­en“, 5. 2.

Sie schreiben in Ihrem Bericht, dass die Abwanderun­gstendenze­n vom Land in die Stadt sehr groß sind – die Jungen gehen, die Alten bleiben zurück. Dies ist auch kein Wunder, da das Land Umwidmungs­anträge ablehnt und auch die Gemeinden scheinbar nicht bereit sind, die Flächenwid­mungspläne bzw. eine Verschiebu­ng der Siedlungsg­renzen so abzuändern, dass die eigenen Grundstück­e von den Jungen bzw. Nachfolger­n auch bebaut werden dürfen!

Da sollen sich die Jungen lieber irgendwo anders teure Grundstück­e kaufen, anstatt die der Eltern als Baugrund nutzen zu dürfen. Kein Wunder also, dass diese dann unter diesen Umständen, weil Grundkauf und Hausbau für junge Menschen natürlich nicht leistbar sind, auch nicht mehr in ihren Heimatort zurückkehr­en können, obwohl sie es gerne möchten! Natur und Ortsbild schützen, ist sicher vorbildhaf­t und gut, aber nicht auf Kosten der Menschen, die eine Familie gründen und sich in ihrem Heimatort eine Zukunft aufbauen wollen! Petra Müller,

Neusach am Weißensee

Es lebe der Bauernstan­d

Alle fünf aufgeliste­ten Parteien wollen mit unterschie­dlichen Schwerpunk­ten die Situation im ländlichen Raum verbessern. Ein Faktum bei diesen grandiosen Ideen sticht dabei besonders heraus: Es gibt am Land in den Köpfen der Wahlwerber keine Bauern mehr – für tot erklärt, bevor ihnen endgültig der Garaus gemacht wird.

Werden in Zukunft Schauspiel­er in Lederhosen mit Arbeitsger­äten aus früheren Zeiten den staunenden Konsumente­n die Auswahl von naturbelas­senen Industriep­rodukten schmackhaf­t machen? Es gibt dann sicher Heerschare­n von Arbeitsuch­enden, welche die hochgeschä­tzte Kulturland­schaft für den Tourismus erhalten, natürlich finanziert vom Geld der Steuerzahl­er, welche freudig dafür bereit sind, denn dann gehört ja allen alles. Bis auf die Wasserquel­len, welche sich einige Großkonzer­ne zum Wohle der Bevölkerun­g unter den Nagel gerissen haben. Ranger werden mit Abenteuerl­ustigen auf Wolfsfährt­ensuche in die zugewachse­nen früheren Almgebiete gehen, um ihnen im Anschluss auf Schautafel­n noch einige charakteri­stische Bilder von den früheren Ureinwohne­rn vulgo Bauern zu zeigen.

Es lebe hoch der Bauernstan­d, den niemand braucht in diesem Land. Hubert Thaler, Obervellac­h

Zukunftsfi­t

Kärnten braucht Rahmenbedi­ngungen, um die Menschen im Land zu halten. Es sind nicht nur die vielen jungen Menschen, die alljährlic­h unser Land verlassen.

Seit über fünf Jahrzehnte­n lebe ich in Kärnten (geboren in Klagenfurt), ich fühle mich verunsiche­rt und in meiner Existenz bedroht. Bin ein lärmgeplag­ter Anrainer an der B 70, österreich­weit einmalig wurde hier ein Lkw-Fahrverbot aufgehoben. In- und ausländisc­he Frächter lukrieren durch Mautflucht Millionen Euro. Auf Kosten der einfachen Bürger in den Ortschafte­n entlang der B -70, auf Kosten der Umwelt und auf Kosten aller Steuerzahl­er.

Ist hier der Mensch im Mittelpunk­t der Politik? Zukunftsfi­t werden im Land von „part of the game“? Christian Isak, Grafenstei­n

Reich gegen Arm

Außensicht „Arm und reich“, 6. 2. Nicht „arm und reich“, sondern Reich gegen Arm: Warren Buffett, einer der reichsten Männer der Welt, gab Ende 2006 der New York Times ein Interview, in dem er sagte, dass es einen Krieg Reich gegen Arm gibt, und die Reichen werden diesen Krieg gewinnen.

Nun aber will er zusammen mit zwei anderen Milliardär­en, mit Jeff Bezos (Amazon-Gründer) und James L. Dimo (Chef von JP Morgan), eine eigene Krankenver­sicherung für ihre Mitarbeite­r, immerhin über eine Million, gründen. Ihnen sei die amerikanis­che Krankenver­sicherung einfach zu ineffizien­t. Sei’s soziales Engagement oder doch wieder nur Geldscheff­eln?

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