„A zache Gschicht“
Die großen Themen, die für Kärnten in den nächsten Jahren wichtiger werden und für die von der Politik die Weichen zu stellen sind. Markus Salcher führt im kleinen Örtchen St. Lorenzen im Lesachtal einen Bio-Betrieb. Sein Fleisch verkauft er in ganz Öst
Wären die rund 1400 Lesachtaler seine einzige Zielgruppe, wäre sein Geschäft „a zache Gschicht“.
Aber Markus Sacher verkauft sein Bio-Fleisch mittlerweile in ganz Österreich und auch in Deutschland, bis nach Schleswig-Holstein. Er fährt auf (Christkindl-)Märkte, betreibt Versandgeschäft, macht Partyservice und lebt auch von den Urlaubern, die seine geschmackvollen Souvenirs, seine Hirschsalami, seinen Lesachtaler Speck, seine Streichwürste, gerne mit nach Hause nehmen. Motto: So schmeckt’s in Kärntens Tälern.
Salcher denkt global und agiert lokal. 1999 hat er sich im kleinen Lesachtaler Örtchen St. Lorenzen selbstständig gemacht. Dass es eine Randregion ist, wusste er: Es war sein Lehrbetrieb, den er übernommen – und mittlerweile modern umgebaut – hat. Mit einer halben Million Euro Kredit. Das nennt man Mut.
hat Salcher 14 Lehrlinge fertig ausgebildet – obwohl die Fleischhauerei, wie er sagt, „negativ behaftet“ist, was er nicht versteht. Für ihn ist sie ein schönes Handwerk. „Aber nur, weil ich die Bauern kenne und weiß, wo das Vieh gestanden ist.“
Auf Geschmacksverstärker verzichtet er zur Gänze, sein Betrieb „Lesachtaler Fleisch“ist EU-zertifiziert. Höchste Hygienevorschriften, allergenfrei. Der Lesachtaler Speck wird aus Schweinen hergestellt, die nach speziellen Kriterien gefüttert werden müssen. Zwischendurch hatte er eine Filiale in Hermagor, die es mittlerweile aber nicht mehr gibt. Derzeit gibt er (in der Randregion, auf 1128 Meter Seehöhe) drei Gesellen Arbeit – und zwar Ganzjahresarbeitsplätze.
Salcher produziert und zerlegt nicht nur selbst, er ist parallel auch Bio-Landwirt. Auch diesen Betrieb hat er gekauft. Tiere züchten, Tiere schlachten. „Ich helfe mit, dass Leben auf die Welt kommt“, sagt Fleischermeister Salcher, „und ich kümmere mich auch um den letzten Atemzug.“
ist jetzt 43. „Das Lesachtal hat als Natur- und Ruheregion großes Potenzial“, sagt er und wünscht sich auch Lösungen von der Politik. „Mein Sohn ist bald zwölf Jahre alt. Was er einmal vorhat, weiß ich nicht. Aber ich hoffe natürlich, er bleibt.“