Die Leiden der Langzeit-Maturanten

Etwa 20 Prüflinge haben Matura nach fast einem Jahr noch nicht geschafft. Trotz vieler Chancen steigt der Druck ständig.

Die Schule haben sie schon länger hinter sich, doch die größte Prüfung quält sie noch immer. „Je länger es dauert, desto emotionaler wird es für sie und desto höher wird der Druck“, sagt Bildungsdirektor Rudolf Altersberger.

Ende Jänner dieses Jahres traten Kärntner Maturanten des Jahrgangs 2016/17 wieder zur sogenannten Kompensationsprüfung an. Es war schon das dritte Mal: Haupttermin im Mai des Vorjahrs, zweiter Prüfungs-

termin im September und nun der dritte im Jänner. Wie viele die Wiederholungsprüfungen gemeistert haben, gibt das Bildungsministerium erst bekannt.

Etwa 20 Reifeprüflinge haben immer noch keine Matura. Die meisten davon gehören zum Jahrgang 2016/17, einige wenige traten schon im Schuljahr davor erstmals zur Matura an. „Es wird natürlich nicht einfacher, je länger sie von der Schule weg sind“, sagt Landesschulinspektorin Susanne Traussnig. Die Maturanten besuchen ja nicht mehr den Unterricht und müssen auf eigene Faust lernen. Dafür haben sie zahlreiche Chancen, die ersehnte Matura doch noch zu schaffen. Wer durch die Wiederholungsprüfungen gerasselt ist, darf noch einmal beim Haupttermin in diesem Schuljahr antreten.

Schafft der Langzeit-Maturant auch diese Prüfung nicht, hat er noch eine Chance bzw. vier Chancen: Er kann die Externisten-Matura machen; also die Prüfung an einer anderen Schule ablegen. Dann geht das Spiel von vorne los und er hat erneut drei Wiederholungsmöglichkeiten. „Es mögen viele Chancen sein, aber wie überbrückst du die unterrichtslose Zeit? Wenn du den Stoff in der Schule nicht festigen kannst, ist das Lernen schwierig“, sagt Bildungsdirektor Altersberger. Die größten Probleme bereitet meistens das Fach Mathematik.

Doch zum Glück sind nur wenige junge Kärntner ewige Maturanten. An den Allgemeinbildenden Höheren Schulen schafften 87 Prozent der Maturanten im Vorjahr auf Anhieb die Mathematik-Matura.