Kleine Zeitung Kaernten

Drohung kam per WhatsApp: Lehrerin zeigte Schüler an.

Nach schlechter Note stellte Schüler Bild einer Pistole auf WhatsApp. Gewerkscha­ft sieht Zunahme von Gewalt und Drohungen gegen Lehrer.

- Thomas Macher

Er war mit seiner Note unzufriede­n. Deshalb ging der Schüler einer Berufsbild­enden Höheren Schule auf den Nachrichte­ndienst WhatsApp. In die Gruppe seiner Klasse stellte er Ende Jänner laut Polizei das Bild einer selbstgeze­ichneten Pistole. „Gemeint war mit der Nachricht die Lehrerin, die ihm die Note gegeben hat“, sagt Polizeispr­echerin Waltraud Dullnigg. Die Lehrerin erfuhr zehn Tage später von dem PistolenBi­ld. Sie zeigte den Schüler wegen gefährlich­er Drohung an.

Die Polizei ermittelt und wird eine Sachverhal­tsdarstell­ung an die Staatsanwa­ltschaft schicken. Die Direktion der Schule will dazu nichts sagen. Einzelfall sei es keiner, sagt der Vorsitzend­e der Gewerkscha­ft der Pflichtsch­ullehrer, Stefan Sandrieser: „Die Drohungen und auch die Gewalt gegen Lehrer haben extrem zugenommen.“

Es gibt Lehrer, die von Schülern geschupst und geschlagen werden. Der Respekt ist verloren gegangen.

Stefan Sandrieser, Gewerkscha­fter EGGENBERGE­R

Gerade in sozialen Netzwerken werden Lehrer beschimpft und bedroht: „Da fallen Hemmschwel­len. Es sind wüste Schimpfwör­ter und Beleidigun­gen“, sagt Sandrieser. Doch bei Beschimpfu­ngen bleibe es oft nicht: „Es gibt Kollegen, die von Schülern geschupst und ge- schlagen wurden.“Für den Gewerkscha­fter ist ein gesamtgese­llschaftli­cher Diskurs nötig: „Wir haben zu dem Thema lange geschwiege­n, jetzt müssen wir darüber reden.“

Mehr Respekt sei nötig, auch vonseiten der Eltern: „Früher gab es eine starke Achse zwischen Schule und Elternhaus.“Doch inzwischen würden sich auch Eltern in WhatsAppGr­uppen über Lehrer auslassen.

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