„Das ist eine glatte
In Schladming glauben viele nicht an die Missbrauchsvorwürfe gegen Charly Kahr. Die Art der Anschuldigungen sei „letztklassig“.
1.
Sie leiten seit 2010 die Unabhängige Opferschutzanwaltschaft. Seit Dezember sind Sie auch Ansprechperson für Missbrauchsopfer des Österreichischen Skiverbands. Der ÖSV will keinen Kommentar zu Charly Kahr abgeben, solange der Bericht der Staatsanwaltschaft nicht vorliegt. Der ÖSV verweist an Sie. Können Sie schon etwas dazu sagen?
Ja, es hat bereits Meldungen gegeben. Bisher hat sich noch kein direkt Betroffener bei mir gemeldet, aber es haben sich schon mehrere anonym an mich gewandt.
2.
Warum kommen die Meldungen nur zögerlich, was ist der Grund dafür?
Die Menschen brauchen immer ein bisschen Zeit. Aber ich appelliere an jede und jeden, sich bei mir zu melden. Dass ich jede Meldung absolut vertraulich behandle, versteht sich von selbst. Es muss sich niemand anonym bei mir melden. Denn es ist schon so: Ich kann nur dann etwas unternehmen, wenn ich weiß, wer mein Gegenüber ist. Wenn ich das nicht weiß, kann ich auch nichts tun.
3.
Charly Kahr ist ein großer Schladminger SkiPionier. Erschüttern Sie die Vorwürfe?
So etwas erschüttert mich immer. Aber meine Erschütterung liegt bei den Betroffenen, nicht bei den Beschuldigten. Denn es ist meine Aufgabe, voll und ganz für die Opfer da zu sein.
Betroffene können sich direkt an Waltraud Klasnic wenden: Tel. 0664-383 5260 oder waltraud. klasnic@opfer-schutz.at
In der steirischen Wintersportmetropole Schladming steppt in diesen Tagen sprichwörtlich der Bär. Bei herrlichem Kaiserwetter herrschte am Freitag schon in der Früh hektische Betriebsamkeit am Fuße der Planai. Kolonnen von Wintersportlern streben Richtung Gondel, jede Sonnenminute ist wertvoll und will auf den Pisten verbracht sein.
Die Lokale der WM-Stadt, wo in ein paar Stunden Sitzplätze absolute Mangelware sein werden, gehören noch den Einheimischen. Deren Gemütslage will allerdings so gar nicht zum strahlenden Wintertag passen. „Eh klar, dass sie jetzt auch noch den Kahr ins Visier nehmen“, ärgert sich ein rüstiger Schladminger Pensionist, der selbst sein halbes Leben dem Ski-