Zur Person
Die Ermordung des Commendatore. Eine Idee erscheint. Dumont, 477 Seiten, 26,80 Euro.
zu tun“, berichtet der Ich-Erzähler dem Leser, und doch kommt in der intensiven Leichtigkeit, die Murakamis Bücher kennzeichnet, nicht die Spur von Ermüdung auf. Auch weil sich hinter jeder sanften Falte dieser stillen Alltagswelt die surreale Mystik und Tiefe des Allgemeingültigen verbirgt. Sichtbar machen sie die Zeit und der Zufall. Etwa wenn der Protagonist am Dachboden seines neuen Domizils ein Gemälde entdeckt, das eine Szene aus Mozarts „Don Giovanni“darstellt, und dem Bild verfällt. Oder wenn geb. am 12. 1. 1949 in Kyoto/Japan.
in Tokio Theaterwissenschaft. Zählt zu den erfolgreichsten Autoren der Gegenwart. Lebt seit 2001 mit seiner Frau in einer Kleinstadt auf der Insel Honshu.
Bleibt sich treu: Auch sein neues Buch enthält alle für Haruki Murakami typischen Elemente
ihn die Geister der Vergangenheit just dann einholen, wenn er seinen reichen Nachbarn kennenlernt, der kein Gesicht zu haben scheint – und an dem er sich dennoch nicht sattsieht.
sich dem magischen Realismus des Autors zu entziehen: Wem es doch gelingt, der findet ihn wohl bemerkenswert platt. Typisch Murakami, möchte man sagen, und läge damit wohl auch nicht falsch. Alle Elemente, die seine große Leserschaft schätzen, finden sich im „Commendatore“wieder: ein Mann, der das eine sucht und das andere findet. Das nötige Unterfutter liefert ein dichter Bezugsteppich aus Klassik und Popkultur. Kunst ohne Künstlichkeit, zeitlos und hineinziehend. Am Ende der Anfang: Der Fortsetzungsband erscheint am 16. April.