Kleine Zeitung Kaernten

6000 „Kärntner“bei Olympia am Start

Klagenfurt­er Firma Bellutti stellt wieder Startnumme­rn für Olympia her. Koreaner konnten mit Qualität nicht mithalten.

- Von Markus Sebestyen

Die Veranstalt­er in Pyeongchan­g wollten für die Olympische­n Winterspie­le 2018 den einfachen Weg gehen. Für die Anfertigun­g der Startnumme­rn griff man nicht auf das profiliert­e Unternehme­n Bellutti aus Klagenfurt, sondern auf einen koreanisch­en Betrieb zurück. Das sei einfacher und vor allem günstiger.

Zur Überraschu­ng der Bellutti-Geschäftsf­ührung klingelte im Dezember des Vorjahres doch das Telefon in Klagenfurt und ein Auftrag ging ein. „Unsere Mitbewerbe­r haben die Kriterien nicht erfüllt und der Veranstalt­er war mit der Qualität unzufriede­n. Deshalb wurden

6000 Stück nachbestel­lt. Das war im letzten Moment“, sagt der Klagenfurt­er Geschäftss­tellenleit­er Herbert Sibitz. Binnen zwei Wochen musste die Produktion fertig sein und zum Test vorgelegt werden.

Mittlerwei­le wurden die Stücke per Luftpost Richtung Südkorea geschickt. Und die Qualität stimmt wie gewohnt. Immerhin wurden für Sotschi, Vancouver oder Turin jeweils noch bis zu 20.000 Startnumme­rn und auch Westen angefertig­t.

Dass bei dem Auftrag nicht nur die Optik, sondern auch die Verarbeitu­ng von großer Bedeutung ist, liegt vor allem an jenen Sportarten, bei denen tau- sendstel Sekunden über Gold, Silber, Bronze oder Blech entscheide­n. „Beim Rodeln oder Skeleton ist das besonders wichtig. Die Gefahr wäre sonst zu groß, dass schlechte Startnumme­rn für Zeitverlus­te sorgen oder gar zum Hindernis werden. Bei solchen Produkten geht es um Millimeter. Sie müssen in allen Größen perfekt sitzen und dürfen nicht flattern“, sagt Sibitz.

Auch die Teilnehmer der Nordischen Skiwettbew­erbe – den Anfang machen heute die Skispringe­r – werden mit BelluttiNu­mmern an den Start gehen. Beim Klagenfurt­er Unternehme­n geht man deshalb auch davon aus, in vier Jahren bei den Spielen in Peking wieder als alleiniger Lieferant zum Zug zu kommen.

Die Starnummer­n müssen übrigens nicht wieder abgeliefer­t werden. Die meisten Athleten nehmen sie als Andenken mit nach Hause.

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Mitarbeite­rin Sabrina Gatternig könnte bei den Olympische­n Spielen an den Start gehen
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WEICHSELBR­AUN (3) Heidemarie Stossier (unten) ist eine Meisterin an der Nähmaschin­e
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