Schwesterliche Einladung nach Nordkorea.
Warum die Einladung Nordkoreas wichtig ist.
Gerne wüsste man, was im Kopf des nordkoreanischen Diktators Kim Jong-un vorgeht. Zuerst eskaliert er den Atomstreit mit den USA und den Nachbarländern bis hart an die Grenze zum Krieg, dann lässt er seine Sportler an den Olympischen Spielen teilnehmen und gemeinsam mit Südkoreanern ins Stadion einziehen. Am Samstag überraschte er die Gastgeber und den Rest der Welt mit seiner Einladung an Südkoreas Präsident zu einem Besuch in seinem Reich.
Mag sein, dass lediglich strategisches Kalkül dahintersteckt, der Versuch, Südkorea und die USA auseinanderzudividieren. Gesten dieser Art aber haben die Tendenz, Eigendynamik zu entfalten. Sie regen die Fantasie an und zeigen, dass prinzipiell möglich ist, was politisch realitätsfern zu sein schien. Kim geht daher mit seinem Spiel ein hohes Risiko ein. Ob er sich dessen bewusst ist oder nicht: Die Geste steht für sich und freut uns in sonst eher düsteren Zeiten