Kleine Zeitung Kaernten

Kickl will Strafen für Unfall-Gaffer

In Wien wurden erneut Einsatzkrä­fte behindert.

-

Während Polizisten sich gestern Nachmittag bemühten, einen 71-Jährigen zu reanimiere­n, der bei der U-BahnStatio­n Reumannpla­tz zusammenge­brochen war, sammelten sich rund 300 Schaulusti­ge am Einsatzort. Diese hätten es den Einsatzkrä­ften erschwert, zum Patienten zu gelangen, berichtete die Polizei. Immer wieder seien während der Erste-HilfeMaßna­hmen Passanten sehr dicht an die Einsatzkrä­fte herangetre­ten, sagte Polizeispr­echer Patrick Maierhofer.

Mittels Absperrban­d wurden die Umstehende­n auf Distanz gehalten. Mehrere Personen wurden aus dem abgesperrt­en Bereich weggewiese­n. Der Patient wurde ins Krankenhau­s gebracht, verstarb allerdings kurze Zeit später. Die Polizei kritisiert­e das Verhalten der Umstehende­n scharf.

Innenminis­ter Herbert Kickl (FPÖ) will nun radikal gegen „Unfall-Voyeurismu­s“vorgehen. Es müsse ein Bewusstsei­n geschaffen werden, dass Schaulusti­ge eine Behinderun­g darstellte­n und sich auch selbst gefährdete­n. Wenn das nicht greife, sei es „vorstellba­r, dass man mit Strafmanda­ten gegen Unbelehrba­re vorgeht“.

In der Ö 1-Reihe „Im Journal zu Gast“präzisiert­e er, dass er an die Verhängung von Verwaltung­sstrafen denke. An der Umsetzbark­eit zweifelt Kickl nicht. In Zeiten von Kameras sei eine Dokumentat­ion nicht schwierig. Bei einer politische­n Willensbek­undung werde sich auch ein technische­r Weg finden lassen.

Newspapers in German

Newspapers from Austria