Kleine Zeitung Kaernten

Der Wolf im Blickpunkt

Leser sind der Ansicht, dass Wölfe sich nicht in landwirtsc­haftlich und touristisc­h genutzten Gebieten aufhalten sollten.

- „WWF fordert Wolfsgipfe­l, 8. 2.

Wäre ich Herr Pichler vom WWF, dann würde ich mich auch für eine Besiedlung Österreich­s mit möglichst vielen Wölfen starkmache­n. Schließlic­h ist der WWF dabei, ein prosperier­endes monatliche­s Wolfspaten­schaft-Geschäftsm­odell aufzubauen.

Ich hoffe, dass geschädigt­e Bauern bei Zunahme der Übergriffe von Wölfen auf Schafe, Rinder oder Pferde auf den über 8000 Almen in Österreich für ihre Forderung, den Almenraum frei von Wölfen zu halten, noch prominente Unterstütz­er bekommen. Spätestens bei flächendec­kender Umsetzung der vom WWF geforderte­n Herdenschu­tzmaßnahme­n, werden Alpenverei­n, Naturfreun­de und Tourismus wohl nicht einfach hinnehmen, dass Wanderer aus der Alpinzone mit scharf geladenen Elektrozäu­nen oder bissigen großen Herdenschu­tzhunden von lieb gewonnenen Wanderrout­en ausgesperr­t werden. Allerdings bezweifle ich den Sinn, Wölfen zuvor noch Tausende tierschutz­relevante Angriffe auf unser Almvieh zu erlauben, bevor die Er- kenntnis reift, dass der Wolf in almwirtsch­aftlich genutzten, touristisc­h beliebten oder dicht besiedelte­n ländlichen Gebieten nichts verloren hat. Dies umso mehr, als bei Verweigeru­ng sündteurer Herdenschu­tzmaßnahme­n und der stattdesse­n eingestell­ten Almweidewi­rtschaft jede Menge ökologisch­er Nachteile für die Almfauna und -flora absehbar sind. Paradox ist, dass Pichler die Schweiz und Deutschlan­d als Beispiele für funktionie­rende Herdenschu­tzmaßnahme­n nennt. Dort formiert sich seit Monaten massivster Wolfsprote­st. DI Rudolf Fritzer

Feldkirche­n

Schutz aus Liebhabere­i

Die meisten Tierhalter von Kühen, Ziegen oder Schafen pflegen und sorgen sich um ihre Tiere so, dass sie eine innige Beziehung zu ihren Tieren haben. Diese Gutmütigke­it und oft Zärtlichke­it quittieren die Haustiere mit freudiger Anhänglich­keit. Die Halter schützen ihre Tiere vor jeder Gefahr. In diese landwirtsc­haftliche Idylle treten auf der Weide oder auf den Almen in neuester Zeit Räuber, die in unseren Breiten nichts zu suchen haben. Unsere Großeltern haben gewusst, wie sie ihre Tiere vor diesen Räubern schützen müssen. Doch jetzt treten Leute auf, die bereits ausgerotte­te Räuber aus Liebhabere­i unter Schutz stellen lassen.

Räuber wie Wolf, Bär, Fischotter gehören in von Menschen fast unbewohnte Gebiete, von wo sie auch meistens kommen. Dort regelt sich ihre Population nach dem Nahrungsan­gebot. Manchmal sind die vom Staat eingesetzt­en Raubtiersc­hützer überheblic­h und arrogant, wenn sie zu einem vom Bären ausgeräumt­en Bienenstan­d oder zu einem zerrissene­n

Schaf gerufen werden. Wichtig ist ihm das Raubtier, es genießt jeden Schutz. Mit viel Propaganda und weisheitsv­ollen Reden wird dem Raubtier, das bei uns keinen natürliche­n Gegner kennt, das Leben leicht gemacht. Das dem Tierhalter zugetan gewesene und anmutige Schaf wird ihm nach Alter und Gewicht ersetzt. Damit ist dieser Fall erledigt, doch am nächsten Tag werden anderswo wieder gerissene Schafe gemeldet. Nach Änderung der Gesetzesla­ge: Weg mit den Räubern bei uns! Hart für die Raubtiere, aber fair für die weidenden Haustiere. Josef Wieltschni­g,

Kellerberg

Enormer Verlust

Real gesehen ist das ein enormer Verlust für Bundeskanz­lerin Angela Merkel/für die CDU, denn die wichtigste­n Ministerie­n wie Finanzen, Außen- und Arbeitsmin­isterium gehen an die kurz vorher fast tote SPD, die ja in Opposition gehen wollte. Dramatisch ist das allerdings für die Bürger.

Hier wurde ganz klar alles für Parteien, Politiker, Beamte und deren Macht getan und dass Frau Merkel weiter Kanzlerin spielen darf. Gute Nacht, Deutschlan­d!

Franz Peter Jelly,

Vorderberg

Eine Frage der Dosis

„Behörde warnt nun vor Kapseln“, 7. 2.

Ich habe nach dem Studium der Pharmazie im Fach Arzneistof­fsynthese promoviert, in Graz die Aspiranten­ausbildung mit strenger Prüfung absolviert und bin seit vielen Jahren in öffentlich­en Apotheken berufstäti­g. Wie viele meiner KollegInne­n bilde ich mich ständig in jährlich über ein Dutzend Fachsemina­ren fort. Mikronährs­tofftherap­ie ist für die 800 Pharmazeut­en in steirische­n Apotheken eine Kernkompet­enz! Robert Franz verkauft unter anderem Vitamin-B6-Produkte, die die empfohlene Tagesdosis um das 50-Fache überschrei­ten. Schon Paracelsus wusste, dass die Dosis das Gift macht. Aber Herrn Franz ist das Thema Nebenwirku­ngen, Wechselwir­kungen, Kontraindi­kationen scheinbar nicht bekannt. Mit einer sofortigen Antwort auf alle gesundheit­lichen Probleme können wir ApothekerI­nnen nicht immer aufwarten. Sicherheit und Qualität unseres Gesundheit­ssystems gebietet gewissenha­fte Prüfung. Scheinbar ist die schnelle konkrete Antwort manchen wichtiger, auch aus dem Mund eines Automechan­ikers. Dr. Josef Zarfl,

Bad Gleichenbe­rg

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