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Gerhard Kaufmann (75) aus Feldkirchen wird heute das Rosenmontagskonzert dirigieren.
Der Mensch ist auf der Welt, um zu lernen. Und die Musik ist dabei unheimlich hilfreich“, sagt Gerhard Kaufmann, der heute zum zweiten Mal das traditionelle Rosenmontagskonzert des Villacher Musikvereins in der Draustadt im dortigen Congress Center dirigiert.
Mit seinen Eltern ist er als Zweijähriger aus dem Burgenland nach Feldkirchen übersiedelt, wo man anfangs in bescheidenen Verhältnissen lebte. „Mein Vater war Pianist, hatte aber keine Anstellung und deshalb Privatunterricht gegeben“, erinnert sich Kaufmann. „Wenn Schüler da waren, bin ich oft unter dem Klavier gesessen und habe auch manchmal unerlaubt die Pedale gedrückt. Ich war also schon als kleines Kind fast Tag und Nacht mit Musik konfrontiert.“Sein Vater brachte ihm auch das Klavierspielen bei, mit 13 Jahren begann er allerdings Cello an der Villacher Musikschule zu lernen. Dazu hat ihm sein Onkel Armin, der Geiger bei den Wiener Symphonikern war, geraten. „Er hat gesagt, bei den Symphonikern würden einige Stellen für Cellisten frei werden. Das war der Grund, es zu lernen, denn eigentlich wäre ich lieber Pianist geworden.“
Aber dann kam – wie so oft im Leben – alles ganz anders. Nach der Matura am Peraugymnasium ging es an die Musikakademie nach Wien, wo er sowohl die Aufnahmeprüfung für das Hauptfach Cello als auch für das Lehramt schaffte. „Im Lehramt bin ich auch mit dem Dirigieren in Berührung gekommen, das hat mich fasziniert“, sagt Kauf-
mann, der damals auch schon ein ziemlich konkretes Ziel verfolgte. „Weil ich in Armut aufgewachsen bin, war der Antrieb, Geld zu machen, ziemlich stark. Wenn schon Musik, dachte ich, dann so, dass man dabei auch gut verdient.“Das könne man am besten bei den Wiener Philharmonikern, „deshalb bin ich ziemlich geradlinig auf diese Karriere zu- gegangen.“1969 trat er zum Probespielen an – „Es war das härteste Auswahlverfahren, das ich je erlebt habe“– und wurde schließlich als Einziger von hundert genommen. „Da bin ich dann vierzig Jahre lang als Cellist geblieben.“Nach seiner Pensionierung hat Kaufmann das Cello-Ensemble „5 + 1“gegründet und sich dem Arrangieren von Musikstücken verschrieben. „Der Ehrgeiz ist jetzt weg und ich kann mich ganz befreit dem Universum der Musik widmen.“
Für das heutige Rosenmontagskonzert hat er sich etwas ganz Spezielles ausgedacht: „Es wird eine Mischung aus Musical und Konzert.“Statt nur einzelne Musikstücke hintereinander abzuspielen, werde eine ganze Geschichte erzählt. „Damit auch das Publikum die Emotionen mitbekommt“, sagt Kaufmann.