Der Skiverband geht jetzt in die Archive
ÖSV-Präsident Schröcksnadel: „Wir wollen alles herausfinden. Jeder Fall tut uns leid!“
Österreichs Skiverband kommt abseits der sportlichen Bewerbe nicht zur Ruhe. Pünktlich vor den Rennen in Kitzbühel war die „Akte Sailer“wieder ans Tageslicht vorgedrungen, vor dem Start der Olympischen Spiele nun ist es die Zeit, in der Charly Kahr Cheftrainer der österreichischen Ski-Damen war. In der „Süddeutschen Zeitung“wird dem Steirer gleich in zwei Fällen Vergewaltigung vorgeworfen. Lange Zeit gab es dazu keine Stellungnahme des Verbandes – bis Schröcksnadel bei den Spielen eintraf. Und er beteuerte: „Selbstverständlich wird jeder einzelne Fall, der auftritt oder in dem etwas vorgeworfen wird, im Detail untersucht. Wir haben dafür eine Kommission, die ist unabhängig mit großen Experten besetzt. Die wird jedem Fall nachgehen. Und sollte sich herausstellen, dass dies wirklich vorgefallen ist, tut mir jeder einzelne Fall leid.“
ÖSV-Präsident Schröcksnadel
schloss Schröcksnadel aus, selbst von Details zu wissen, denn „ich war zu dieser Zeit noch nicht im Skiverband, da war ich auf Lawi- neneinsätzen.“Umso dringender erscheint es Schröcksnadel nun, selbst aktiv zu werden: „Ich habe den Auftrag erteilt, auch im Archiv alles zu überprüfen, was noch da ist, um vielleicht Details herauszufinden.“
ermittelt, das weiß der ÖSV-Präsident natürlich nicht: „Die Kommission gibt uns nichts bekannt. Ich selbst habe keinen Kontakt mit ihr, sie ermittelt unabhängig, wie gesagt. Ich habe keine Resultate oder Kenntnis, werde mich auch nicht darum bemühen. Es wird einen Endbericht geben – den werden wir dann diskutieren.“
Nachdenklich stimmt den Tiroler allerdings jeweils der Zeitpunkt der Enthüllungen, passend zu den Großereignissen. „Das macht nachdenklich, ja. Aber wir sind hier bei Olympischen Spielen, darauf wollen wir uns konzentrieren. Die Athleten haben sich viele Jahre darauf vorbereitet und wollen Medaillen für Österreich holen – auch sie sollen sich darauf konzentrieren“, so Schröcksnadel.