Kleine Zeitung Kaernten

18 Monate Haft für Staatsverw­eigerin

Frau schrieb Drohbriefe an Richter. Das Urteil erkannte sie nicht an.

- Kerstin Oberlechne­r

Die Justizwach­e führte gestern eine Klagenfurt­erin in Handschell­en in den Gerichtssa­al, in dem Richter Matthias Polak schon wartete. Die Kärntnerin, die seit 8. Februar in Untersuchu­ngshaft sitzt, musste sich wegen Nötigung und Erpressung am Landesgeri­cht verantwort­en. Die 50-Jährige hatte an Richter, Anwälte und Behördenmi­tarbeiter Drohbriefe geschriebe­n. Darin forderte sie die Betroffene­n auf, Verfahren gegen sie einzustell­en, andernfall­s würde sie sie in ein US-Schuldenre­gister eintragen lassen. Auslöser dürfte ein Insolvenzv­erfahren sein.

Zu den Schreiben wollte sich die Frau, die der Organisati­on „One People’s Public Trust“(OPPT) angehört und den Staat ablehnt, nicht äußern. Ebenso schwieg sie, als Richter Polak zu Beginn ihre Personalie­n aufnehmen wollte. Stattdesse­n fragte sie mehrmals, ob Polak „als Mensch oder Person“vor ihr sitze und betonte, dass sie ihm weder vertraue noch glaube. Darüber hinaus stellte sie die Zuständigk­eit des Gerichts infrage. Der Richter ließ sich darauf nicht ein und verurteilt­e die bisher unbescholt­ene Frau zu 18 Monaten Haft, davon vier unbedingt. Wie erwartet, erkannte sie das nicht rechtskräf­tige Urteil nicht an.

Schon im Sommer 2017 stand die Kärntnerin vor Gericht, da sie eine Bank auf Rückzahlun­g eines 150.000-Euro-Kredits geklagt hatte. Das Verfahren läuft noch.

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