Beinahe wie ein Kunstkrimi nach Hollywood-Manier
Verschollenes Klimt-Bild war Schweigegeld.
Die Geschichte um das verschollene und nun aufgetauchte Klimt-Bild „Zwei Liegende“in Linz klingt wie der Stoff für Hollywood. Weil sie seinerzeit Missstände in der Dokumentation der Neuen Galerie entdeckt hatte, erhielt eine Sekretärin den Klimt als „Schweigegeld“von ihrem Chef. Das Bild versteckte sie in einem Kasten. Nach ihrem Tod Ende 2017 überbrachte ihr Anwalt das 66.000 Euro teure Werk der Stadt.
„Es ist wie ein Krimi“, sagte der Linzer Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) und fügte erfreut hinzu: „Wir werden das Bild ab Freitag im Lentos ausstellen können – im Rahmen der Groß-Ausstellung „1918 – Klimt. Moser. Schiele Gesammelte Schönheiten“, Das Werk kam wie die noch immer verschwundenen Schiele-Bilder „Junger Mann“, „Tote Stadt“und „Paar“1951 als Leihgabe der Künstlerin Olga Jäger an die Neue Galerie der Stadt Linz (heute Lentos).
Als ihre Erben 2006 den Leihschein aus dem Nachlass einlösen wollten, waren die Bilder nicht mehr auffindbar. Daher klagten sie die Stadt auf Jahrzehntelang verschollen: Klimts „Zwei Liegende“
Schadenersatz. 2011 sprach der Oberste Gerichtshof (OGH) ihnen für die SchieleZeichnung „Paar“100.000 Euro zu, 2017 musste die Stadt für weitere drei Werke 8,21 Millionen Euro zahlen. Doch sie begehrte Wiederaufnahme, am Freitag beginnt der neuerliche Prozess in Linz. Sollte die Verjährungsklausel greifen, bekommt die Stadt ihr Geld zurück.
Vor dem Hintergrund des nun aufgetauchten Werkes hat auch die Staatsanwaltschaft Linz die Polizei wieder mit Ermittlungen beauftragt. Offen sind noch die Besitzverhältnisse, zudem besteht Hoffnung, dass auch die drei verschollenen Schiele-Bilder doch noch gefunden werden.