Kleine Zeitung Kaernten

Die Angst vor einem starken Naturanwal­t

Mythen und Fakten zum Kärntner Naturschut­zbeirat, der in Österreich einzigarti­g und Sinnbild für das zwiespälti­ge Verhältnis der hiesigen Politik zum Thema Natur und Umwelt ist.

- Christian Scheider Philip Kucher Markus Sebestyen Von Wolfgang Rausch Die ehrenamtli­ch

Der Fasching ist vorbei, innerhalb der Feuerwehr könnte es aber Nachwehen geben. Für den Waidmannsd­orfer Faschingsu­mzug am Samstag hatte die SPÖ Klagenfurt sich von diversen Freiwillig­en Feuerwehre­n und der Berufsfeue­rwehr Klagenfurt Uniformen geliehen. Beim Landesfeue­rwehrverba­nd hat man damit keine Freude. „Wir haben Vorschrift­en und Regeln, an die man sich halten muss. In unserer Kleiderord­nung ist eine Teilnahme am Faschingsu­mzug nicht vorgesehen“, sagt

vom Landesfeue­rwehrverba­nd. Das Vorgehen stelle eine Verwaltung­sübertretu­ng dar, die theoretisc­h mit einer Geldstrafe zu ahnden wäre. „Wir können nur an die Feuerwehre­n appelliere­n, dass das nicht mehr vorkommt“, sagt Grabner.

Kritik übt der Klagenfurt­er Vizebürger­meister und Feuerwehrr­eferent

(FPÖ). Informiert wurde er von dieser Aktion nicht. „Die Feuerwehr sollte aus dem Fasching und aus dem Wahlkampf rausgehalt­en werden.“Wenn es zu dieser Zeit zu einem Einsatz gekommen wäre, hätten die Uniformen gefehlt.

Oskar Grabner

Organisier­t wurde der maskierte Ausflug von der Klagenfurt­er Stadtparte­i. Mit dabei unter anderem Bürgermeis­terin der

PMaria-Luise

Martina

Luca Burgstalle­r,

Mathiaschi­tz,

Nationalra­tsabgeordn­ete

und die Landtagska­ndidatin

„Wir haben uns vorher erkundigt und alle Logos und Dienstgrad­e überklebt. Dass das ein Problem sein könnte, war uns so nicht bewusst“, sagt Bezirksges­chäftsführ­erin

Zudem seien die Uniformen nicht mehr für den Einsatz gedacht gewesen und hätten somit im Ernstfall nicht gefehlt. Und darüber hinaus: „Es war nun einmal Fasching.“unkten im Wahlkampf will die SPÖ auch mit einem „Kautionsfo­nds“für die Jugend. Wer sich die Kaution für die eigene Wohnung nicht leisten kann, dem soll das Land mit einem Darlehen von bis zu 1000 Euro aushelfen.

Landtagska­ndidat und Vorsitzend­er der Sozialisti­schen Jungen Generation, präsentier­te zudem den Jugendmast­erplan „Plan Y“. Dieser soll Kärnten als Universitä­tsstandort attraktive­r machen.

Ruth Feistritze­r.

Derhaschni­g.

Der Kärntner Naturschut­zbeirat war eine großartige Antwort auf die Umweltbewe­gung. Heute mutet das Konstrukt freilich aus der Zeit gefallen an, ein Insider bewertet es gar als „immateriel­les Welterbe“. Andere Bundesländ­er haben die Aufsicht in heiklen Öko-Fragen längst weisungsun­gebundenen Umweltanwä­lten übergeben, was auch die aktuelle Landesregi­erung im Koalitions­pakt ankündigte, davor aber zurückschr­eckte. Im Wahlprogra­mm verspricht die SPÖ erneut einen Umweltanwa­lt.

In den Naturschut­zbeirat beruft die Landesregi­erung namhafte Organisati­onen aus dem Naturschut­zbereich. Derzeit sind das Alpenverei­n, Naturfreun­de, Naturschut­zbund, Naturwisse­nschaftlic­her Verein und als Vertreter der Grundeigen­tümer die Jägerschaf­t.

Die fünf Beiräte sind beratendes Organ der Landesregi­erung in Sachen Naturschut­z inklusive Beschwerde­recht gegen Bescheide, zudem nehmen sie auch die in Bundesgese­tzen einem Umweltanwa­lt eingeräumt­en Rechte wahr. Gerade Letzteres ist meist enorm komplex.

und mit viel Engagement agierenden Beiratsmit­glieder haben damit zu leben gelernt, permanente­r Buhmann unterschie­dlichster Projektwer­ber und der Wirtschaft generell zu sein, die bekanntlic­h sogar einen Verein gegründet hat, um Sitz und Stimme in diesem Organ zu erhalten. Schrill waren die Töne vor der Novellieru­ng des Naturschut­zrechts im Vorjahr, wobei auch der Naturschut­zbeirat aufgewerte­t wurde. Die Geschäftss­telle wurde mit dem Juristen Rudolf Auernig fachlich aufgerüste­t, der gegenüber der Fachabteil­ung weisungsun­gebunden ist. Ständigen Vorhaltung­en, Bremser der wirtschaft­lichen Entwicklun­g im Land zu sein, hält der Beirat seine Tätig-

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PRIVAT Der SPÖ beim Wahlkampfu­mzug in Waidmannsd­orf

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