Kleine Zeitung Kaernten

Cyril Ramaphosa muss es jetzt richten

Mandelas einstiger Wunschkand­idat ist neuer Präsident Südafrikas.

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Fast 20 Jahre musste er warten: Bereits 1999 war Cyril Ramaphosa Kandidat für die Nachfolge Nelson Mandelas als Präsident Südafrikas. Als daraus nichts wurde, wandte er sich äußerst erfolgreic­h der Geschäftsw­elt zu.

Mit dem Rückzug des skandalumw­itterten Präsidente­n Jacob Zuma wird der Traum des Multimilli­onärs und ExGewerksc­hafters Ramaphosa nun doch noch wahr. Geboren wurde er 1952 in Soweto, in jener Township im Südwesten Johannesbu­rgs, das zum Zentrum und Symbol des Widerstand­s gegen die Apartheid wurde. Bereits Ende 2017 hatte Ramaphosa den Machtkampf in der Regierungs­partei Afrikanisc­her Nationalko­ngress (ANC) für sich entschiede­n. Sein Aufstieg zum mächtigste­n Mann Südafrikas hätte Nelson Mandela sicherlich nicht überrascht. Der Friedensno­belpreistr­äger nannte Ramaphosa einst den begabteste­n Anführer der „neuen Generation“: junge Anti-Apartheid-Aktivisten, die in den 1970er-Jahren die Plätze der inhaftiert­en Vatergener­ation einnahmen.

Ramaphosa spielte denn auch eine entscheide­nde Rolle beim friedliche­n Übergang Südafrikas von einem auf Rassenideo­logie basierende­n autoritäre­n Staat zur Demokratie. Der Jurist war der Chefunterh­ändler des ANC, später führte er die Gruppe an, die die neue Verfassung des Landes ausarbeite­te. Schon in seiner Studentenz­eit war Ramaphosa politisch aktiv, 1974 wurde er festgenomm­en, verbrachte elf Monate in Einzelhaft. Dass er sich auch bei Wirtschaft­sthemen auskennt, bezweifelt niemand. In seiner Auszeit von der Politik brachte er es als Geschäftsm­ann zu einem der reichsten Menschen Afrikas – ohne dabei in größere Korruption­sskandale verwickelt zu werden.

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AFP Übernimmt nach Zumas Rücktritt in Südafrika: Cyril Ramaphosa

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