Kleine Zeitung Kaernten

„Durch teure Auktion wurde Telekom zwangspriv­atisiert“

Andreas Bierwirth warnt vor Fehlern bei Einführung des nächsten Mobilfunks­tandards. Er will Ausbaupfli­cht.

- Claudia Haase

Was simpel wie das Vorrücken in die nächste Klasse klingt, bringt in Wahrheit einen enormen Digitalisi­erungsschu­b in der Gesellscha­ft: die Ablösung von 4G durch 5G. „Wenn wir mit 4G eine zweispurig­e Autobahn haben, entspricht 5G einem 20-spurigen Straßensys­tem“, beschreibt Österreich­s TMobile-Chef Andreas Bierwirth die bevorstehe­nden Umwälzunge­n. Los geht es Ende des Jahres, wenn die Republik dafür die Frequenzen versteiger­t. Bierwirth hofft dabei auf eine Verknüpfun­g mit hohen Ausbauverp­flichtunge­n etwa binnen drei Jahren, dafür aber zu einem niedrigere­n Preis. Damit könnte eine extrem kritische Situation wie bei der teuren 4G-Versteiger­ung vermieden werden. T-Mobile habe da- mals die Österreich­Tochter auf die Verkaufsli­ste gesetzt, die Investitio­nen halbiert. Telekom A1 sei so unter Druck gekommen, dass sie „zwangspriv­atisiert“worden sei. Statt wie derzeit noch viele Breitband-Kabel am Land zu verlegen, solle 5G die schnelle Versorgung über die Luft bringen. Ab 2020 gehe der Ausbau großflächi­g los.

Wie massiv der Umbruch ist, zeigen diese Zahlen: Von 5,5 Millionen angemeldet­en TMobile-SIM-Karten steckt eine Million nicht mehr in Handys, sondern in Autos, Registrier­kassen oder Maschinen.

Über den 1,8 Milliarden teuren UPC-Kauf will T-Mobile auch Breitband- und TV-Anbieter werden. Brüssels Kartellwäc­hter beurteilen den Deal bis zum Sommer.

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TMOBILE Andreas Bierwirth

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