Kleine Zeitung Kaernten

Julia Lezhneva zählt zu den weltweit führenden Koloraturs­opranistin­nen. Das will die Russin auch morgen in Wien wieder beweisen.

- APA/SCHLAGER; KAMMERSPIE­LE MÜNCHEN INTERVIEW. Von Barbara Freitag

Ihre Eltern sind Geophysike­r. Wie kamen Sie zur Musik und speziell zur Alten Musik?

Wir hörten daheim sehr viel klassische Musik und ich kam mit fünf Jahren in die Musikschul­e. Zum Glück! Denn es hätte auch eine Ballettode­r Kunstschul­e sein können, wie das bei uns üblich ist. Dann übersiedel­ten wir nach Moskau, und ich bekam auch Sologesang­sunterrich­t. Meine Lehrerin hatte ein eigenes Barockense­mble und lud mich ein mitzusinge­n. Durch sie lernte ich Bach und Händel kennen. Mit zwölf veränderte sich meine Stimme. Damals gab mir meine Lehrerin auch die CD „Viva Vivaldi!“der großen Cecilia Bartoli. Das war ein unglaublic­hes Erlebnis für mich, ein richtiger Schock. Ich hörte diese Arien immer wieder, tags und nachts. Durch Bartoli und Giovanni Antonini, den Leiter des Ensembles Il Giardino Armonico, wurde ich ein totaler Fan der Barockmusi­k, die heute ein Teil meiner Seele ist.

Was haben Sie von Bartoli und Antonini gelernt?

Beide haben mich inspiriert und ermutigt. Doch ich möchte noch Marc Minkowski erwähnen: Der Pariser Dirigent wurde für mich mein musikalisc­her Gottvater, seit ich ihn 2007 erstmals traf. Er lud mich als erster nach Europa ein, um Bachs hMoll-Messe zu singen und aufzunehme­n. Er glaubte mehr an mich als ich selbst, und ich war glücklich, von so einer großartige­n Persönlich­keit geführt zu werden. Alles war wie ein Traum damals. Bartoli habe ich 2009 in Zürich erstmals getrof-

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Intendant Tomas ZierhoferK­in kaufte die MarthalerI­nszenierun­g „Tiefer Schweb“ein

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