Stundenlang lag ein verletzter Mann in Völkermarkt auf einer Straße. Zwei Freunde fanden ihn und retten ihm das Leben.
Ein verletzter Völkermarkter lag stundenlang auf einer Straße im Freien. Jäger Georg Achatz fand seinen Freund in der Früh und rettete ihm das Leben. Achatz Sohn und Nachbar halfen.
Für gewöhnlich startet Georg Achatz seine morgendliche Erkundungstour erst gegen 9.30 Uhr. Außer am Donnerstag. Da setzte sich der Völkermarkter Jäger bereits zwei Stunden früher ins Auto, um in der Gegend rund um Winklern, Bischofberg und Kremschitz nach Fuchsspuren Ausschau zu halten.
„Da es aber so kalt war, habe ich unsere Eisbahn gleich in der Früh gespritzt. Und weil ich oh- nehin schon auf den Beinen war, habe ich mir gedacht, ich fahre gleich meine Runde und spritze die Bahn noch einmal, wenn ich wieder daheim bin“, schildert der 56-Jährige. Dass Achatz ausgerechnet an diesem bitterkalten Donnerstag früher als sonst unterwegs war, hat einem Mann aus dem Nachbarort das Leben gerettet.
Der 53-Jährige war vermutlich in den frühen Morgenstunden auf dem Heimweg, als er auf einem schneeglatten Weg ausrutschte, auf den Kopf stürzte und bewusstlos liegen blieb. Wann sich der Unfall genau zugetragen hat, ist laut Polizei unklar. Der stark unterkühlte Mann dürfte aber mehrere Stunden dort gelegen sein. „Die schmale Straße führt direkt zu seinem Bergbauernhof am Ende der Ortschaft, wo er alleine lebt. Der Weg wird oft tagelang nicht benutzt“, sagt Achatz, der dort gegen 7.40 Uhr entlang fuhr.
„Plötzlich sah ich mitten auf der Straße etwas liegen. Zuerst dachte ich, dass das ein Fetzen ist“, sagt der Jäger, der feststellen musste, dass da sein guter Bekannter lag. „Er blutete im
Es kann gut sein, dass auf der Straße oft tagelang kein Auto fährt. Ich bin einfach nur froh, dass ich zur richtigen Zeit am
richtigen Ort gewesen bin.
Georg Achatz, Jäger und Lebensretter
Gesicht und war nicht ansprechbar, aber ich wusste, dass er lebt. Ich habe versucht ihn mit meiner Jacke zu wärmen.“Nachdem Achatz die Rettung alarmiert hatte, informierte er Sohn Patrick Achatz (27), der eine Decke brachte. „Da die Straße nur einspurig geräumt war, rief ich meinen Nachbarn Hubert Wedenig an, der den Schnee mit dem Traktor wegschob. Sonst wäre die Rettung nicht durchgekommen“, sagt Achatz, der zwei Kilometer entfernt in Kremschitz wohnt.
Den 15. Februar wird der 56-Jährige, der früher Krankenpfleger war, nie vergessen: „Ich bin einfach froh, dass ich ihn noch rechtzeitig gefunden habe.“Denn bei minus 14 Grad hätte sein Freund nicht lange überlebt. Der Mann befindet sich auf dem Weg der Besserung. „Er wird im Klinikum betreut, ist aber stabil“, sagt Kabeg-Sprecherin Kerstin Wrussnig.