Bouldern ist das neue Tamagotchi
Bouldern ist zum Breitensport geworden. Wohl auch, weil es ein Lebensgefühl vermittelt. Die Naturfreunde tragen dem Trend Rechnung und bauen eine neue Halle in Klagenfurt.
Boulder was? Vor zehn Jahren hätte man noch erklären müssen, was Bouldern ist. Heute hat diese seilfreie Spielart des Kletterns die Mitte der Gesellschaft erreicht. Es wird gebouldert, was das Zeug hält. Fast jeder tut es, wie in den 1990er-Jahren, als jeder sein virtuelles Küken – das Tamagotchi – fütterte. Die Naturfreunde Kärnten tragen dem Trend seit Jahren Rechnung und wollen jetzt auf dem Gelän- de des Klagenfurter Jugendgäs- tehauses eine Halle um 600.000 Euro errichten. Nicht für Tamagotchis – für das Bouldern.
„Bouldern hat in den vergangenen 15 Jahren massiv zugenommen“, sagt Klaus Bayer, Landesgeschäftsführer der Naturfreunde Kärnten und fügt hinzu: „Wir erleben einen riesigen Boom im Kletterbereich So wird die Naturfreunde-Halle aussehen: Das Projekt wird heute präsentiert
haben neun Anlagen in Kärnten.“In St. Veit habe man zum Beispiel mit 150 Mitgliedern begonnen, jetzt bouldern dort 650 Leute. Baubeginn für die Boulderhalle in Klagenfurt ist im März, das Projekt wird heute der Öffentlichkeit prä- sentiert. „Ende Juni wollen wir fertig sein“, sagt Bayer. Auf dem Parkplatz des Jugendgästehauses in der Neckheimgasse (nahe der Universität) wird eine Fertigteilhalle mit 300 Quadratmeter Kletterfläche gebaut. Den Innenausbau übernimmt die Firma „Art Rock“. Neben dem Boulderbereich werden auch ein Büro sowie ein Gymnastikraum errichtet. Der Eintritt erund folgt über die Rezeption des Jugendgästehauses.
Dass Bouldern im Trend liegt, bestätigt auch der Chef des „Boulderama“Klagenfurt, Chris Rainer: „Früher war das eine Randgeschichte für Leute, die fit waren und schwere Sachen machen wollten. Heute ist es ein Breitensport.“Vor zehn Jahren gab es einfache Boulder (eine Abfolge von Griffen) gar