2000 Testkilometer auf Ski für eine Handvoll Medaillen
AM SCHAUPLATZ. Die Ausgangssituation ist eine undankbare: Funktionieren die Ski, bekommt der Sportler die Olympia-Medaille. Und wenn nicht, bekommen die Wachsler das Fett ab.
Der Tag im Service-Container beginnt um 13 Uhr und er endet nicht vor Mitternacht. Ein im Regelfall sechsköpfiges Team ist in Pyeongchang ausschließlich für die 500 Paar Langlaufski der österreichischen Biathleten, Langläufer und Kombinierer zuständig. Sechs Leute, von denen jeder zu Testzwecken zumindest 20 Kilometer abspult. Tag für Tag und die gesamten Olympischen Winterspiele über. Macht 120 Kilometer am Tag, macht über 2000 Kilometer in zwei Wochen. Überschlagsmäßig. Denn: „Genauer lässt sich das nicht sagen. Wenn die Bedingungen wechseln, können es schon 50 Kilometer täglich werden“, meint der Salzburger Benjamin Eder.
Zusammen mit seinen Landsleuten Thomas Brüggl, Michael Pfeffer, Franz Perwein, Wolf- Haslacher, mit dem Oberösterreicher Manfred Hirschläger sowie den beiden Tirolern Johann Eder und Manfred Pfurtscheller sieht er nach dem Rechten.
Doch jene Leute, die im Volksmund lapidar Wachsler genannt werden, sind mehr als das: Um die Mission OlympiaMedaille entsprechend anzugehen, schraubte sich das ServiceTeam im Sommer in Eigenregie einen Container zusammen. Der wurde mit drei Schleifmaschinen, die jeweils zwischen 45.000 und 120.000 Euro kosten, nach Südkorea verschifft. „Norwegen lässt die Sachen einfliegen, das haben wir uns gespart“, erklärt Toni Giger, einst Herren-Alpin-Chef und nun Kopf der ÖSV-Entwicklungsabteilung. Aber bei den Skandinaviern gehen die Uhren ohnehin anders, die Ikonen um Superstar Johannes Høsflot Klaebo ließen sich sogar einen Langlauf-Ergometer einfliegen. Eine andere Welt mit anderen Medaillenerwartungen. chlechter sind die Latten deshalb nicht, dafür sorgen das hohe Engagement und der rege Pendelverkehr zwischen Wachs-Container und Loipe. Erst wird gewachst, dann getestet. Bis zu zwei Stunden kann es dauern, bis ein Athlet seine Ski unter den Füßen hat. Und wenn es sich um sogenannte „Raketen“handelt, dann war die Wahl eine gute. „In Südkorea ist es besonders schwierig, weil die Verhältnisse so schnell wechseln“, meint Pfurtscheller.
Der 50-Jährige muss es wissen – mit einem Jahr Unterbrechung ist der Routinier schon 35 Jahre dabei. Mitgemacht hat er in dieser Zeit viel, die Entwickgang
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