Die Zeit der Ausreden ist jetzt vorbei
Über die ÖSV-Adler vor dem heutigen Springen auf der olympischen Großschanze.
lung schritt rasend voran. Mittlerweile kostet das Wachs für fünf Paar Ski 120 Euro, ein 1000 Euro teurer Stein und ein Diamant sorgen für den perfekten Schliff. Das erfordert Engagement, Geduld und Zeit. Würde Pfurtscheller also vom Saisonbeginn im November bis zum Frühjahr alle Stunden aufschreiben, „würde ich den Rest des Jahres nicht mehr arbeiten müssen“. ervice-Mann ist demnach mehr Passion als Profession, Zufriedenheit kennt man nur im beschränkten Ausmaß. Skepsis existiert bereits, wenn der Sportler noch nicht einmal eine Einschränkung feststellt. Eder weiß: „Wir sind selbst unsere größten Kritiker!“
SAlexander Pointner
Da die Vorleistungen der österreichischen Skispringer nicht gerade berauschend waren, durfte aus meiner Sicht nur Stefan Kraft mit berechtigten Hoffnungen nach Pyeongchang reisen. Erfreulicherweise zeigte sich bei der Qualifikation auch Michael Hayböck im Aufwärtstrend. Der Weg zur Spitze ist aber noch ein weiter und den ÖSV-Adlern ist es heuer noch nie gelungen, ihre besten Sprünge im Wettkampf zu bringen. Bei mir schwindet daher die Zuversicht: Im ÖSV muss man auf die Fehler der anderen warten und auf guten Wind hoffen. m Team scheinen immer noch alle weichgespült, immer noch wird krampfhaft nach positiven Aspekten und Ausreden gesucht. Hat sich etwa keiner der (zahlreichen) Trainer die Mühe gemacht, sich im Vorfeld über die klimatischen Bedingungen in Südkorea zu erkundigen? Wie leicht hätte man die Eiseskälte in einen mannschaftlichen Vorteil umwandeln können: Es gibt beheizbare Socken und
IHandschuhe, ein Wärmemantel hätte bis kurz vor dem Sprung getragen werden können! Bei Großveranstaltungen gilt es, weiter zu denken als bis zum üblichen Material oder bis zur üblichen Wettkampfvorbereitung. iese Olympischen Spiele haben schon viele besondere Momente hervorgebracht: Topfavoriten wie Marcel Hirscher oder Mikaela Shiffrin holten trotz großen Drucks ihre Goldmedaillen. Das Rodelteam, Matthias Mayer, Lukas Klapfer und Kathi Gallhuber überraschten sich selbst, Dominik Landertinger kämpfte sich trotz langer Pause (Bandscheiben-OP) zu Bronze. Der Medaillenbann im österreichischen Olympiateam ist längst gebrochen und kleinere Verletzungen, wie sie Hayböck im Herbst hinnehmen musste, dürfen nicht mehr als Ausreden herhalten. Also Burschen, nutzt eure Chance!
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