Der Schmäh blieb im Tal
Zum gestrigen Start von „St. Josef am Berg“(ORF & ARD) ach der ORF-Wiederholung von Felix Mitterers Anfang der 1990er-Jahre entstandener „Piefke-Saga“fühlt man sich bei dieser seichten Neuproduktion von ARD und ORF (dort war sogar Serienchefin Andrea Bogad-Radatz persönlich für die Redaktion zuständig) in die Steinzeit versetzt. Nicht nur, weil der mit „Pelzgoscherl“verwandelte Harald Krassnitzer als Dorfpatriarch in Kostüme gesteckt wurde, die Gérard Depardieu offenbar bei seinem letzten Alpenaufenthalt vergessen hatte. uch (Dirk Kämpe) und Regie (Lars Montag) konnten sich nicht entscheiden, ob da eine farbenprächtige Heimatkomödie oder eine Seifenoper vor wunderbarer Landschaft (gedreht letzten Sommer in Rauris) entstehen soll. Das Ergebnis ist jedenfalls weitgehend schmähfrei, die Ironie blieb irgendwo im Tal liegen, schaffte den Anstieg auf den Berg jedenfalls nicht. Das deutsch-österreichische Ensemble tat sich sehr schwer, die Figurengerüste mit Leben zu füllen. In der zweiten Episode (heute in ORF 2, am 23. Februar in der ARD) wird nicht viel mehr erzählt als beim gestrigen Auftakt.
Das im Film spöttisch erwähnte „Heidi-Programm“dürfen sich die Macher dieser platten TV-Stunden selbst vorwerfen. Fantastische Naturaufnahmen genügen nicht, dafür haben wir das „Universum“!
NB