Kleine Zeitung Kaernten

Wien liegt für einen Tag auf dem Brexit-Pfad

Der britische Minister David Davis erläutert heute in Österreich den Weg zum britischen Austritt aus der Europäisch­en Union.

- Von Alexandra Frech

In einer Reihe von Reden prominente­r Regierungs­mitglieder will London in den kommenden Wochen den Weg zum britischen EU-Austritt („Road to Brexit“) näher darlegen. Zumindest einer dieser Auftritte soll in Wien stattfinde­n: BrexitMini­ster David Davis will sich heute unter anderem zum Thema Regulierun­g äußern. Am 29. März 2019 soll Großbritan­nien nach Jahrzehnte­n der Mitgliedsc­haft die EU verlassen. Doch auf dem auf vielen Ebenen ausgesproc­hen komplizier­ten Weg zum Brexit ist noch vieles offen. Kritisiert wurde immer wieder, dass die Herangehen­sweise und die Zielsetzun­gen der britischen Regierung nicht klar genug seien – nicht nur in anderen EU-Staaten, sondern auch auf der Insel selbst. Eine zwischen 6. und 9. Februar durchgefüh­rte Umfrage für die Zeitung „The Independen­t“ergab, dass 74 Prozent die generellen Brexit-Pläne der Regierung als unklar empfinden. Nur drei Prozent sagten, sie seien sehr klar.

Unter anderem dieser Unklarheit will London mit insgesamt sechs Reden begegnen. Den Auftakt machte Außenminis­ter Boris Johnson vergangene­n Mittwoch in London. Im Vorfeld wurde berichtet, dass sein Auftritt angesichts der Spaltungen in der Bevölkerun­g und Politik in der BrexitFrag­e, nicht zuletzt unter den regierende­n Konservati­ven, einigend wirken sollte.

Am Samstag führte Premiermin­isterin Theresa May selbst bei der Münchner Sicherheit­skonferenz aus, wie sie sich eine künftige Sicherheit­spartnersc­haft zwischen ihrem Land und der EU vorstellt. Dass auch sie gegen ein zweites Referendum sei, stellte sie danach auf dem Podium mit Konferenzl­eiter Wolfgang Ischinger klar, der unter Applaus aus dem Publikum sagte, die Dinge wären so viel einfacher, wenn Großbritan­nien nicht aus der EU austreten würde: „Wir werden (die EU) verlassen“, das Ergebnis des Referendum­s werde umgesetzt, unterstric­h May daraufhin. Die Verhandlun­gen sind mittlerwei­le in der zweiten Phase. Auch Kanzler Sebastian Kurz sprach am Rande der Sicherheit­skonferenz von Fortschrit­ten. „Allerdings gibt es natürlich noch viele Fragen, die zu klären sind, damit der Brexit auch so abgewickel­t werden kann, dass der Schaden für die Europäisch­e Union, aber auch für Großbritan­nien zumindest so gering als möglich ausfällt“, fügte der Bundeskanz­ler hinzu.

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