Kleine Zeitung Kaernten

Machtkampf um wichtigste Handelsweg­e

China investiert Milliarden in eine „neue Seidenstra­ße“, um den Welthandel zu kontrollie­ren. Nun regt sich globaler Widerstand, in Österreich überwiegt Hoffnung.

- ÖBB-Chef

In der Antike und dem frühen Mittelalte­r war die „Seidenstra­ße“die wichtigste Handelsver­bindung zwischen China und Europa. Mit einem gigantisch­en Infrastruk­turprogram­m will das Reich der Mitte nun die alten Trampelpfa­de reaktivier­en. Und so einen von Peking kontrollie­rten Handelskor­ridor nach Europa und Afrika erschaffen. Gebaut werden Eisenbahn-, Schifffahr­ts- und Straßenver­bindungen.

Jetzt aber regt sich immer mehr Widerstand gegen das 113 Milliarden Euro teure Infrastruk­turprojekt und Liebkind von Chinas Präsident Xi Jinping. Die USA, Australien, Indien und Japan sollen einem Bericht einer australisc­hen Zeitung zufolge über eine Alternativ­e zu dem von der Volksrepub­lik angekündig­ten Handelspro­jekt verhandeln. „Niemand will China den Aufbau von Infrastruk­tur verbieten“, zitierte „Australian Financial Review“einen US-Regierungs­vertreter. Es gehe mehr um Zusammenar­beit, die für alle Seiten wirtschaft­lichen Erfolg verspreche. Daher seien die Pläne von Australien, den USA, Indien und Japan auch eher als „Alternativ­e“denn als „Konkurrenz“zur Seidenstra­ße zu sehen.

Die sprachlich­e Verharmlos­ung täuscht freilich nicht über die wachsende Absicht hinweg, dem rasant wachsenden China ein paar Steine in den Weg zu legen. „Die Initiative für eine neue Seidenstra­ße ist ja keine sentimenta­le Erinnerung an Marco sondern sie steht für den Versuch, ein umfassende­s System zur Prägung der Welt im chinesisch­en Interesse zu etablieren“, warnte etwa der deutsche Außenminis­ter Sigmar Gabriel jüngst mit klareren Worten. Frankreich­s Ministerpr­äsident Édouard Philippe legte rhetorisch noch nach: „Je nachdem, welche Regeln für dieses Vorhaben gelten, wird es ein Projekt der Zusammenar­beit oder der Herrschaft sein.“

In Österreich sieht man das chinesisch­e Projekt tendenziel­l positiv. Man hofft auf viele Ver2013

ästelungen der neuen Seidenstra­ße und damit auf geschaffen­e neue Anbindunge­n. So könnte ein Seidenstra­ßenast der südlichen Seidenstra­ße, der über den Iran und die Türkei nach bisherigen Plänen bis Budapest führen soll und auch einen Anschluss an den griechisch­en Hafen Thessaloni­ki hat, bis nach Österreich verlängert werden.

Andreas Matthä jedenfalls bewirbt Projekte rund um die Seidenstra­ße für Österreich zurzeit sehr offensiv. Die Seidenstra­ße sei „für die österPolo,

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